
Heute geht’s darum, wie man mit gefälschten Anzeigen Geld verdienen kann.
Das Bild oben zeigt die Titelseite des „Ann Arbor Observer„. Das ist das hiesige Stadtmagazin. Und weil ich ja selber meinen ersten Job bei einem Stadtmagazin hatte – dem „Diabolo“ in Oldenburg – guck ich mir solche Druckerzeugnisse immer mit großem Interesse an.
Und man muss zugeben: Neben den üblichen Lokal-Geschichten und dem Veranstaltungskalender hab ich da ein paar Dinge gefunden, die ich klasse fand. Zum Beispiel steht in jedem Heft die „Crime Map“ des Vor-Vormonats: Wo haben welche Verbrechen stattgefunden? Mord, Raub, Einbruch, Autodiebstahl, Sexualdelikte – alles ist da. Der Juni-Ausgabe kann ich entnehmen: Dank Corona ist die Zahl der Gesetzesübertretungen im Vergleich zum Vorjahr erheblich zurückgegangen.

In ähnlichem Stil gehalten ist die Immobilienseite. Man kann sehen, wo gerade Häuser und Wohnungen feilgeboten werden – und zu welchem Preis. Praktisch!

Jetzt komme ich zur cleversten Idee von allen. Das Heft lebt, wie jedes Stadtmagazin, vor allem von den lokalen Anzeigen. Der Observer hat ne Menge davon. Restaurants, Immobilienmakler, Ladenbesitzer – wer was auf sich hält, hat hier ne Anzeige drin. Print hat aber seit je ein Problem: Woher weiß man, ob überhaupt jemand die Anzeige liest? Die Leute vom Observer machen nun dies: In jedem Heft ist eine Anzeige gefälscht. Wer findet sie? Auflösung: im nächsten Heft. Ist das nicht klasse? So verlockt man die Leute dazu, sich jede Anzeige ganz genau anzugucken: Ist das echt? Ist das gefälscht? Im Juniheft schreiben sie, dass beim letzten Mal immerhin 55 Leute die richtige Lösung gefunden haben.

So kann man mit „Fake Ads“ Geld verdienen.
Hm.
Vielleicht sollte man das mit den ganz normalen Zeitungsmeldungen auch mal so machen.
Jedenfalls: Print lebt noch immer.