
Hab dieser Tage den teuersten Wahlbrief meines Lebens verschickt. Und das ging so.
Wie neulich schon erwähnt, sind meine Briefwahlunterlagen am Wochenende hier in Michigan angekommen. Die Papiere aus Hamburg haben eine ganze Weile gebraucht. Ich hatte also nur noch wenig Zeit, sie zurückzuschicken. Wär‘ mit der normalen Post nicht gegangen. Keine Chance.
Also hab ich am Montag bei FedEx angerufen. Der Chef des örtlichen Büros hat einen sehr deutschen Namen und deutsche Wurzeln, weshalb wir uns, um mein Anliegen angemessen abzuhandeln, spaßeshalber meiner Muttersprache bedient haben. Lustig.
Ich so: „Kriegt Ihr die Unterlagen bis Samstag nach Hamburg?“
Er so: „Ja, FedEx kann das. Wird aber nicht billig.“
Also bin ich hingefahren. War dann aber doch nicht so einfach. Denn die Postleitzahl der Kreiswahlleitung Hamburg-Mitte ist bei FedEx nicht im System verzeichnet. Vielleicht handelt es sich um eine temporäre Postleitzahl, die nur bei Wahlen genutzt wird? Man kann bei FedEx jedenfalls nicht einfach ne Postleitzahl draufschreiben und hoffen, dass alles gut geht. Wir haben das Ding dann ans Bezirksamt in der Caffamacherreihe adressiert, ich hab noch einen Aufkleber mit den Worten „Wahlbrief – eilig“ draufgeschrieben (auch damit der Zoll den Brief nicht versehentlich abfängt, was wohl gelegentlich vorkommt).

Tja. Und jetzt hab ich über die FedEx-Seite gesehen, dass der Brief schon am Mittwoch zugestellt wurde. Teufelskerle sind das.
Ich habe also gewählt.
Der Brief hat 75 Dollar gekostet. „You are a good citizen“, hat der Typ hinterm Schalter gemurmelt, und da wollte ich nicht widersprechen.
Was ich eigentlich damit sagen will: Wenn ich von hier aus meinen Zettel in die Urne kriege und dabei so einen Aufstand mache, dann könnt Ihr das auch. Oder?
Jetzt am Sonntag, 26. September, irgendwann zwischen 8 und 18 Uhr.
Hallo Jochen , haben gestern von Aljoscha gehört das du jetzt in Amerika lebst. Wir hoffen es geht dir gut dort. Wünschen dir alles Gute, Jochen und Gerda aus Mölln