
In den letzten drei Wochen hab ich mich überwiegend mit Robotern beschäftigt. Das sind noch Nachwehen aus der Zeit in Kalifornien. Anfang März – ein paar Tage, bevor dort der Lockdown kam – war ich an der UC Berkeley auf der Techcrunch-Session über Roboter und Künstliche Intelligenz. Hier sieht man mich rechts im Bild. Ich scheine zuzuhören (einige Leute auf dem Foto machen irgendwie gerade andere Sachen).

Dort wurden abgefahrene Geräte vorgestellt. Etwa ein Greifarm, der bald Steine auf dem Mond aufsammeln soll. Und Käse, wenn er welchen findet.

Es gab auch eine Premiere. Ein paar Jungs haben einen Roboter präsentiert, der Klos putzen kann. Man geht vorher mit ner Spezialkamera durch seinen Bürokomplex. Der Roboter wird auf die dort aufgenommenen Daten trainiert – und findet sich dann super zurecht und weiß, wo er putzen soll und wo nicht. Nachts, wenn alle anderen schlafen. Also. Zumindest theoretisch.

Irgendwie scheint mein Gequatsche über Roboter Nicki inspiriert zu haben. Bald bin in wieder in Deutschland. Wer soll dann das Haus sauber machen? Genau: ein Roomba (ich habe für eine Geschichte gerade mit einem Typen geredet, der diesen Staubsauger-Roboter sozusagen erfunden hat).

Jetzt macht das Ding die Hütte sauber – und trinkt im Gegensatz zu mir keinem das Bier weg. Coco hat ein kritisches Auge auf den neuen Mitbewohner geworfen.

Und auch Theo, der Kater, war nur halb begeistert von diesem Ding.

Mal sehen, wie sich das Ding auf Dauer schlägt.
Schwer zu sagen, ob Roboter wirklich „die Zukunft sind“, wie man so sagt. Aber in einigen Lebensbereichen sind sie das ganz bestimmt. Wenn vorher die Welt nicht untergeht. Meine Meinung.
Leider sind solche Roboter und andere smarte Haushaltshelfer Konsumerprodukte und deshalb vor allem durch den Preis bestimmt. Alles was bei der Entwicklung Kosten verursacht und der Kunde nicht ausdrücklich fordert, wird daher gerne unter den Tisch fallen gelassen.
Als Beispiel mit sehr realer und konkreter Auswirkung möchte ich die IT Sicherheit anführen, die für den Normalbürger scheinbar nicht existent ist. Folglich sind die smarten Geräte (von der smarten Lampe bis zum Kühlschrank mit Internetanbindung) ein prima Einfallstor ins eigene WLAN. Und ist man dort erstmal drin, stehen dem Angreifer sämtliche private und/ oder geschäftliche Daten zur Verfügung, die im Heimnetz auf irgendwelchen Rechnern oder Netzwerkfestplatten lagern. Darüber hinaus ließe sich auch ein Virus einschleusen, welcher die Passwörter mitliest… der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Dass immer noch so wenige Leute dieses Thema präsent haben, könnte an der öffentlichen Berichterstattung liegen, die dieses Thema immer wieder gerne ausklammert. Unterdessen findet man in den technischen Blogs Schritt für Schritt Anleitungen, entsprechende Schwachstellen in den Endgeräten auszunutzen…
Cool, danke Tobi. Super interessant. Was würdest Du empfehlen? Für Journalisten wie mich: Mehr darüber berichten, damit der Druck auf die Hersteller wächst? Als Konsument: Keine smarten Geräte kaufen? Was noch?
Ja, wäre schön, wenn das Thema mehr ins Bewusstsein rückt.
Als Konsument auf smarte Artikel ganz zu verzichten, ist sicherlich eine sehr radikale Lösung, die wohl für die wenigsten in Frage kommt. Aber wer sich der Thematik bewusst ist, könnte bspw. vor dem Kauf eines Produktes fünf Minuten investieren, um nach Exploits oder Vulnerabilities zu suchen, die zu diesem Produkt schon bekannt sind. Findet sich direkt eine lange Liste oder eine Warnmeldung des CERT, dann sollte man sich den Kauf noch einmal überlegen.
Aber aktuell ist eben leider keine awareness für das Thema, was ich mit meinem Kommentar ein kleines bisschen ändern wollte…
Danke, Tobi. Klingt vernünftig.