bookmark_border„Sag mal, du als Psychologin …“: Wie ein Podcast entsteht

Tatsächlich haben letzthin einige Leute gefragt, wie eigentlich unser Podcast „Sag mal, du als Psychologin …“ entsteht und wie wir dabei arbeiten.

Also los: Seit vergangenem Donnerstag sind … (nachzähl) … 31 Folgen bei Audible erschienen (hier geht’s zur aktuellen Folge). Die einzelnen Folgen dauern nicht selten über eine Stunde und werden von vielen Menschen gehört.
Ich mag die Arbeit sehr. Barbara, Muriel und ich reden meist über viele, viele Studien und fallen einander dabei selten ins Wort. Das hat seine Gründe: Wir machen keinen sogenannten „Laberpodcast“, bei dem man frei drauf los plaudert und sich sozusagen den Winden des Schicksals anvertraut. Wir bereiten uns auf jede Folge vor, sprechen uns ab und wissen deshalb in den meisten Situationen, was als nächstes passiert. Ich gebe zu, dass ich anfangs noch skeptisch war gegenüber dieser Form, aber inzwischen hab ich meinen Frieden damit gemacht. Man kann einfach viel dichter arbeiten und in der begrenzten Zeit mehr Information unterbringen.

Das (zugegeben: nicht sehr gute) Foto oben zeigt, wie so eine Vorbereitung bei mir üblicherweise aussieht. Ich schreibe die Überthemen auf ein Whiteboard und stelle danach wirre Verbindungen her.

Ich liebe das Whiteboard! Es steht auf Rollen und ich kann es im Raum hin- und herschieben, wie ich will. Das Whiteboard zwingt mich, immer wieder aufzustehen, den Blick vom Rechner abzuwenden, in meinen Gedanken Ordnung zu schaffen und einen Überblick zu behalten. Wenn’s dann daran geht, alles in eine Reihenfolge zu bringen, rolle ich das Whiteboard an den Schreibtisch und tippe meine Gedanken nacheinander in den Rechner. Es ist die beste Arbeitsform, die ich jemals hatte.

Bis vor einigen Wochen hab ich noch anders gearbeitet. Ich habe mir für jede gelesene Studie ein paar Notizen in meinen Rechner getippt, die wichtigsten Stichworte auf Flashcards gekritzelt und die Flashcards dann auf dem Fußboden ausgelegt (siehe nächstes Bild). Das geht auch ganz gut aber manchmal muss man den Platz halt freiräumen, weil Besuch kommt oder der Hund läuft durch den Raum und dann ist die ganze schöne Ordnung im Eimer. Das fand ich mit der Zeit eher unbefriedigend.

Ich verwende übrigens immer noch solche Zettel, aber da die grobe Ordnung jetzt auf dem Whiteboard steht, fällt es mir leichter, einzelne Zettelhäuflein zu machen, die auf den Schreibtisch passen. Das gefällt mir besser, der Raum bleibt klarer strukturiert.

Manchmal verliere ich die innere Ordnung, wenn’s im Außen zu chaotisch wird. Ist einfach so. Es geht immer darum, die sehr begrenzten Denkkapazitäten auf das zu richten, was gerade anliegt und alles andere möglichst auszublenden. Das kennt vermutlich jeder, der schon mal was Längeres geschrieben hat.

Am Ende sammeln Barbara, Muriel und ich unsere Gedanken dann in einem gemeinsamen Google-Dokument, auf das wir alle zugreifen können.

Und dann geht’s irgendwann zu Timo ins Studio, wo wir die Sache aufnehmen.

Die Ideen für neue Folgen kommen übrigens zunehmend aus unserer Hörerschaft. Hörerinnen und Hörer schreiben uns eine Email an:

psychologin@audible.de

Wir sichten die Mails (wir können nicht alle direkt beantworten, wofür ich mich entschuldige) und sobald sich da ein Muster zeigt oder wir intuitiv auf etwas anspringen, entsteht daraus eben eine neue Folge. Das gefällt mir sehr gut. Das Verfahren schließt sozusagen eine kommunikative Schleife, unser Podcast wird zum Gespräch mit jenen, die uns zuhören.

Gerade sind wir übrigens mitten in der Vorbereitung zu einer Folge über Stärken und Werte. Die Psychologie dahinter besagt, dass wir alle ein Bündel an Werten haben, die uns antreiben, motivieren und unserem Denken, Fühlen und Handeln eine Richtung geben. Dass wir alle ein Bündel an Charakterstärken besitzen, denen zu folgen sich lohnt.

Wer uns Futter geben will, kann den kostenlosen Stärkentest der Uni Zürich machen, mir seine Daten schicken und dann reden wir darüber in unserer Folge.

Im Moment haben wir nur unsere eigenen Ergebnisse. Darüber können wir natürlich auch sprechen. Aber vielleicht wird die Folge interessanter, wenn wir noch ein paar Stärkenprofile drin haben, die ganz anders sind als unsere.

Jedenfalls freue ich mich auf Euer Feedback und womöglich das eine oder andere Stärkenprofil.

Bleibt geschmeidig!

bookmark_borderBekocht werden kann man nicht alleine

Bekocht werden ist so toll. Und man kann es nicht allein, denn das müssen andere für einen machen.

Am Samstag zum Beispiel war ich seit langer Zeit mal wieder auf ner Kohlfahrt. Eine Kohlfahrt ist eine lange und vielköpfige Winterwanderung, die mit der Einkehr in einer Gastwirtschaft endet, wo dann ein traditionelles Grünkohlgericht gereicht wird. Mancherorts gehören viele geistreiche Gespräche und ebensolche Getränke dazu.

Ich habe dieses Brauchtum während meiner Studienzeit in Oldenburg kennengelernt. Nach meinem Umzug nach Hamburg und ins Hamburger Umland hat mir das dann sehr gefehlt, so dass ich einfach meine eigene Kohlfahrt veranstaltet habe. Das hat 2005 angefangen und war Jahr für Jahr immer toll.

Irgendwann haben die Gezeiten des Lebens mich dann in eine andere Ecke verschlagen, weshalb die alten Nachbarn die Sache einfach ohne mich weitergemacht haben. Es war eine Freude, da mal wieder mitzulaufen und all die bekannten Gesichter wiederzusehen. So eine Kohlfahrt ist eine tolle Sache und dass man dabei auch noch bekocht wird, hat mir doppelt gefallen.

Am Sonntag stand dann mein alter Freund Kai vor der Tür. Er hatte Lasagne gemacht und mit den Mengen übertrieben; jetzt drückte er mir eine Doppelportion davon in die Hand und wünschte mir einen guten Appetit. Herrlich war das. Er hat die Soße mit Estragon gewürzt, was dem Gericht eine spezielle und vermutlich bekömmliche Note gab.

Bekocht werden kann man nicht alleine.

Soziale Netzwerke entstehen erst, wenn andere mit uns in Kontakt treten und wir mit ihnen.

Der Mensch ist ja fast nichts ohne andere Menschen. Und wie dicht oder lose dieses Netzwerk an Liebe und Verbindung um einen her gewoben ist, wie jung diese Fäden sind und wie alt, wie gepflegt oder verstaubt, wie elastisch oder brüchig – all das kann man fühlen, fast körperlich. Das Netzwerk bestimmt, wer wir eigentlich sind, welche Informationen uns zugespielt und über unsere Ohren und Stimmen weitergetragen werden. Ob wir uns sicher und geborgen fühlen oder einsam und bedroht.

Es gibt Psychologen, die gar behaupten, dass unser Selbstwertgefühl nichts anderes ist als eine Art Tankanzeige auf dem Armaturenbrett unserer Seele. Wenn wir uns gut und stabil fühlen, steht alles auf Grün. Unser Netzwerk ist intakt, die Menschen um uns her mögen und schätzen uns. Aber wenn wir uns fühlen wie die letzte Wurst, laufen wir auf Reserve. Das fühlt sich beschissen an, und das Gefühl sagt: „Tu was! Kümmer‘ dich! Dein Netzwerk zerbröselt und du stehst ganz am Rand, bald wird keiner mehr anrufen, du wirst allein dasitzen – und dann wird es kalt und die hungrigen Raubtiere werden um deine Jurte schleichen und was dann? Tu was! Kümmer‘ dich!“

Auf Schlau nennt man das die „Soziometer-Theorie“, sie hat mir immer eingeleuchtet.

Ich würde auch sagen, dass meine Netzwerke in Hamburg ganz anders verwoben sind als in Michigan. Dort ist es leichter, mit Fremden sehr gute und tiefgehende Gespräche zu führen. Viel leichter sogar. Es passiert auch häufiger. Hier dagegen gibt es mehr Menschen, die sich freuen, wenn man ihnen über den Weg läuft. Mehr Fäden schießen kreuz und quer durchs Gewebe. Vielleicht liegt das an den sozialen Normen, an der Kultur, vielleicht aber auch an der insgesamt vor Ort verbrachten Zeit. Da hat Hamburg für mich noch immer die Nase vorn. Man weiß es nicht so genau.

Jedenfalls will ich folgendes loswerden: Man soll es so halten wie meine alten Nachbarn. Man soll Kohlfahrten veranstalten, bei der viele Menschen miteinander reden und sich danach bekochen lassen. Man soll es machen wie mein alter Freund Kai. Man soll immer mal wieder ein bisschen zu viel Soße und Pasta kochen und die Sachen dann spontan wem vorbeibringen, den man mag.

Denn all das macht die Welt zu einem besseren Ort.

Ganz sicher.

bookmark_borderKünstliche Intelligenz: Ich hab die Zukunft gesehen. Sie ist sehr unheimlich

Metzger’s Michigan Monday #13

Im Februar 2017 war ich in Portland/Oregon auf einer Forschungskonferenz namens CSCW. In einem der Vorträge ging’s um das Konzept der „Affordanz“, über das ich neulich schon mal was geschrieben habe. Ich weiß das alles noch ziemlich genau, weil in der anschließenden Diskussion die hochgeschätzte Jessica Vitak von der University of Maryland was sehr Schlaues gesagt hat. Nämlich: dass im Moment noch alle Social Media beforschen – bis das nächste große Ding kommt, von dem im Moment aber noch keiner weiß, was genau das sein wird. Und natürlich ist das ein Gemeinplatz. Alles hat seine Zeit und endet irgendwann; jedes Bild umgibt ein Rahmen, zu dem natürlich stets auch ein Jenseits existiert. Trotzdem hat mich Vitaks Satz damals sehr inspiriert. Dieser Tage musste ich häufig an ihn denken, denn: Das nächste große Ding ist da. Wir haben jetzt alle die Zukunft gesehen. Sie ist faszinierend und wird, wenn ich das richtig einschätze, viele, viele Menschen den Job kosten.

Natürlich spreche ich von „generative AI“, jener Form der Künstlichen Intelligenz, die in der Lage ist, neue Inhalte zu erzeugen. Neue Bilder. Neue Musik. Neue Texte. Solche Dinge. Das Bild oben zum Beispiel stammt von so einer Maschine. Ich habe Dall-E einfach gesagt, dass ich mir ein Bild wünsche, das das Überredungsprinzip der Reziprozität im Stile von Paul Klee malt. Ein paar Sekunden später hat mir das Ding dann mehrere Versionen ausgespuckt, das Bild oben hat mir am besten gefallen.

Dall-E ist kostenlos, ein Produkt von „OpenAI“, einem milliardenschweren gemeinnützigen Forschungslabor aus San Francisco, das gelobt hat, nur Gutes mit der neuen Technologie zu bezwecken. Elon Musk hat da ne Menge Geld reingebuttert, die Firma Microsoft ebenfalls. Falls Ihr noch nicht mit Dall-E rumgedaddelt habt: Macht es, sobald Ihr ne freie Minute dafür habt. Man muss sich anmelden – und kann sofort loslegen. Lasst Euch Bilder malen. Denkt Euch interessante Anfragen aus. Nur, um ein Gefühl dafür zu kriegen, was die Maschine alles kann. Vielleicht auch für das, was sie nicht kann.

Dass Künstliche Intelligenz/Artificial Intelligence irgendwann mal den ganzen Laden aufmischen wird – geschenkt! Aber manchmal fehlt mir – wie viele anderen Menschen – einfach die Fantasie, ums sich so etwas wirklich vorstellen zu können.

Die ersten beiden Schüsse vor den Bug in dieser Hinsicht hab ich dann Ende 2019/Anfang 2020 bekommen. Ende 2019 hab ich für Brand Eins Richard Socher interviewt, der damals Chief Data Scientist von Salesforce war. Er hatte auf einer Konferenz in San Francisco gerade eine Demo-KI vorgestellt, die als Telefonstimme Kundenanfragen beantworten konnte. Sie hat das viel besser, fürsorglicher und eleganter gemacht, als die meisten Menschen aus Fleisch und Blut das hinkriegen würden. Das war schon mal n Hammer und hat mich sehr beeindruckt. In unserem Interview haben wir natürlich auch über die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gesprochen. Er meinte damals: „Einige Jobs werden wegfallen. Und viele Jobs werden sich durch KI verändern.“ Denn: „KI wird uns all das abnehmen, was ermüdend und langweilig ist.“ Das hat mich in meiner egoistischen Sicht natürlich erstmal beruhigt, weil ich meinen eigenen Job ja für wahnsinnig wichtig und aufregend halte (ich lache beim Tippen dieses Satzes bitter in mich hinein).

Im März 2020 saß ich dann in Berkeley bei einer Konferenz, wo’s um Roboter ging. Auch daraus ist letztlich eine Geschichte für Brand Eins geworden. Eine Keynote hat dabei der Lokalmatador Stuart Russell gehalten, der die Sache mit der Künstlichen Intelligenz wesentlich weniger optimistisch eingeschätzt hat als sein Kollege aus der Industrie. Er sah die KI als mögliche Bedrohung der Menschheit und war der Meinung: Wir haben die Sache eigentlich nur dann noch weiter im Griff, wenn wir den Maschinen nicht explizit verraten, was wir eigentlich von ihnen wollen. Im Grunde hat Stuart Russell also die Story von Goethes Zauberlehrling erzählt (ich sage das nur, um das Argument verständlicher zu machen, nicht um es abzuwerten. Dass eine Story alt ist, ändert nichts an ihrer Gültigkeit).

Jetzt jedenfalls Dall-E. Mir ist Angst und Bange geworden um all die Menschen in meinem weiteren Umfeld, die irgendwas mit Grafik machen. Wer bezahlt noch eine Illustratorin, wenn eine Maschine dieselbe Arbeit womöglich umsonst macht – und das auch noch viel, viel schneller?

Dann kam im Dezember der Chatbot ChatGPT, auch wieder aus der Schmiede von OpenAI. Ein Chatbot ist eine Maschine, die so tut, als wäre sie ein Mensch. Man schreibt einen Text in ein Eingabefenster – die Maschine antwortet. Solche Dinge gibt es schon länger, aber DIESE Maschine war so gut, so schlau, so menschlich, dass ich zum ersten Mal Angst um mich selber bekommen habe. Ich habe die erste Nacht nach meiner Anmeldung dann entsprechend wenig geschlafen, weil ich die ganze Zeit mit dieser Maschine geschrieben habe. Es war der Hammer. Wir haben die Moralphilosophie von Kant und Aristoteles diskutiert. Wir haben über psychologische Forschung diskutiert. Das Ding hat mir ein Weihnachtslied geschrieben. Es hat irgendwann auch angefangen, in meiner Muttersprache mit mir zu reden. Alles astrein. Und ich wiederhole mich auch hier: Falls Ihr noch nicht mit ChatGPT rumgedaddelt habt: Macht es, sobald Ihr ne freie Minute dafür habt. Lasst Euch Texte schreiben. Denkt Euch interessante Anfragen aus. Nur, um ein Gefühl dafür zu kriegen, was die Maschine alles kann. Vielleicht auch für das, was sie nicht kann.

Angeblich drehen bei Google im Moment alle durch, weil sie Panik schieben, dass ChatGPT ihnen das gesamte Geschäft kaputt machen könnte. Wäre es nicht toll, so einen wunderbaren Chatbot mit einer Suchmaschine wie Google zu kombinieren? Gibt’s inzwischen auch schon. Der oben erwähnte Richard Socher hat inzwischen seinen eigenen Laden aufgemacht: Eine Suchmaschine namens „You“, die man – so der Pitch – besser kontrollieren kann als Google. Und einen eigenen Chatbot hat das Ding seit ein paar Tagen auch. Ich hab ein bisschen damit gespielt, die Ergebnisse fand ich ganz brauchbar. Wenn Ihr Zeit habt: Checkt es aus.

Man weiß aus der Forschung jedenfalls, dass wir Menschen auf so eine Maschine reagieren, als wären sie selber ein Mensch. Genau so, wie wir Kasperlepuppen als handelnde Menschen wahrnehmen. Wie Kuscheltiere zu quasi-menschlichen Begleitern für uns werden. Wir schließen Freundschaft mit der Maschine. Wir empfinden Sympathie. Sogar Liebe. Im Frühjahr 2022 war ich auf einer psychologischen Forschungskonferenz namens SPSP in San Francisco. Ein junger Forscher von der University of British Columbia hat dort über ein Experiment gesprochen (ich hab ne kurze Geschichte für P.M. drüber geschrieben), das er mit einem weniger guten Chatbot als ChatGPT und vielen Freiwilligen gemacht hat. Sein Fazit lautet: Anders als bei den selbstfahrenden Autos wird es mit dieser Technologie NULL psychologische Widerstände geben.

Null.

Unserer Seele ist egal, ob sie mit einem Menschen redet oder mit einer Maschine, die nur so tut. Wir werden dem Ding bald unsere tiefsten Geheimnisse anvertrauen.

Wie gut ist der neue Chatbot von OpenAI genau? Ich hau nur mal ein paar Sachen raus, die ich so gehört habe aus meinem Umfeld: Ein Psychologie-Professor aus Kanada hat die Maschine eine Uni-Klausur schreiben lassen – das Ding hat besser abgeschnitten als 80 Prozent der Studierenden.
Ich höre von Leuten aus der Juristerei, dass die Maschine sehr brauchbare Gerichtsurteile schreiben kann.
Die Machine schreibt auch sehr ordentliche Werbebotschaften, die man dann einfach auf Instagram stellen kann.
Menschen, die Computerprogramme schreiben, lassen sich von der Maschine Teile ihrer Arbeit abnehmen. Der Code ist eleganter als das, was die meisten Fachleute hinkriegen. Und schneller ist er eh.

Klar, das Ding ist nicht perfekt. Balladen im Stile Friedrich Schillers – da sind die Ergebnisse eher dürftig. Ich hab mich persönlich davon überzeugt. Die Maschine schreibt für meinen Geschmack auch zu sehr im Nominalstil. Aber auch da dürfte es vermutlich genügen, sich einfach einen anderen Style zu wünschen. Und die Maschine lernt dazu – mit atemberaubender Geschwindigkeit.

Trotzdem posten manche wegen all der kleinen Mängel: „Unsere Jobs sind noch immer sicher!“

Ich halte das für einen Irrglauben. Wenn DAS der neue Standard ist, sind viele, viele Menschen beruflich für immer erledigt. Ich womöglich auch. Und das gefällt mir nicht.

Und noch etwas: Ich WEISS, dass ich die wichtigsten Folgen dieser Technologie noch nicht absehen kann. Mir fehlt dafür einfach die Fantasie. Dieser Tage jedenfalls hab ich einen ersten Blick auf die Zukunft geworfen.

Diese Zukunft ist schön und faszinierend.

Aber auch sehr, sehr unheimlich.

bookmark_borderMeine Menschenkenntnis: scheinbar nur so mittel

Metzger’s Michigan Monday #10

Diese Woche war ich nach dem Pickleball mal wieder in einer Gastwirtschaft. Einer meiner Mitspieler hatte die Idee, doch mal das deutsche Restaurant um die Ecke auszuchecken. Jawohl! Es handelt sich um das „Metzger’s”, das ich bereits vor Zeiten in meinem Blogpost über die Deutschen in Ann Arbor besungen habe. Man reichte Käsespätzle zum Weizenbier, und beides hat geschmeckt wie zu Hause. Seufz, die einfachen Dinge! Der Laden ist übrigens immer rappelvoll, wenn ich mal vorbeischaue. Manchmal tut man dort beeindruckt, wenn ich mit meinem Nachnamen prahle, diesmal war’s aber allen egal. Man sieht’s denn Leuten halt nicht immer an.

Und damit sind wir beim Thema für heute. Ich habe dieser Tage nämlich einen interessanten Hinweis aus Deutschland bekommen: An der Uni Münster haben ein paar Leute ein Spiel entwickelt, bei dem man seine Menschenkenntnis testen kann. Das Spiel heißt „Who knows?“ Man kann es unter dem angegebenen link kostenlos spielen.

Da ich zufälligerweise gerade eine größere Geschichte zum Thema Menschenkenntnis vorbereite, hab ich mich auch gleich angemeldet und ein paar Runden gespielt. Die Sache läuft so: Man sieht ein kurzes Video von etwa 30 Sekunden, in dem eine Person sich vorstellt und ein paar Fragen beantwortet. Dann kriegt man selbst ein paar Fragen gestellt. Zum Beispiel: Macht diese Person jeden morgen ihr Bett? Hat sie Angst vor Spinnen? Kann sie mit Stäbchen essen? Danach verrät einem die App, wie viele der Fragen man richtig beantwortet hat.

Tja. Am Anfang war ich noch ganz gut dabei. Aber dann hat sich bald gezeigt, dass viele meiner frühen Treffer reiner Zufall waren. Nach einer Reihe von Runden kam dann mein Ergebnis: 52 Prozent der Antworten waren korrekt. Per Münzwurf hätte man vermutlich weniger Punkte geholt, dennoch bin ich damit natürlich weit entfernt von den Besten, die bei diesem Spiel mitgemacht haben. Liege ich über dem Durchschnitt? Unterm Durchschnitt? Keine Ahnung! Ich muss in den nächsten Tagen mal ne Email schreiben an die Leute, von denen das Spiel stammt.

Jedenfalls möchte ich dieses Spiel hiermit empfehlen. Die Forschenden sammeln damit Daten, sie wollen herausfinden, wie wir zu unserem Einschätzungen kommen, welche Menschen leicht oder schwer zu lesen sind oder wie unsere eigene Persönlichkeit beeinflusst, was wir spontan in unsere Mitmenschen sehen (dies nennt man in der Fachsprache den „perceiver effect“, auch ein sehr interessantes Phänomen).

Kurz: Wer spielt, lernt ein bisschen was über seine Menschenkenntnis und tut auch noch was für die Wissenschaft. Ich hätte mir im einen oder anderen Fall noch mehr Feedback innerhalb des Spiels gewünscht. Im Moment habe ich nämlich kaum den Eindruck, von Runde zu Runde irgendwelche Fortschritte gemacht zu haben. Genau das würde den Spaß an der Sache bestimmt erhöhen. Natürlich nur, wenn so eine Lernkurve überhaupt möglich ist.

Also. Meldet Euch an. Und schreibt mir gerne, wie hoch Eure Trefferquote liegt und ob Eure Menschenkenntnis besser ist als meine. Würde mich freuen.

bookmark_borderDas größte Klingelschild der Stadt in Chicago

Heute und morgen bin ich in Chicago, um für Psychologie Heute einen (zumindest in Fachkreisen) berühmten Forscher zu treffen. Der Fußweg zum Hotel führt mich vorbei am größten Klingelschild der Stadt (siehe oben). Bald kriegt der Mann seinen Twitter-Account zurück und dann geht der ganze Mist wieder von vorne los und man hat wieder keine Energie mehr, um sich um das zu kümmern, was wirklich gerade dran wäre. Ein Wahnsinn.

Immerhin: Ich bin mit dem Zug angereist. Man könnte ne Menge dazu erzählen. Die Sitze sind breiter und nicht unbequemer als im ICE und der Zug kam pünktlich an. Meine Freunde sagen: Das passiert selten. Aber so war es eben heute. Ich kann deshalb nicht meckern.

Der Bahnhof in Chicago wirkt, wenn man dort ankommt, als wäre man am Set eines dystopischen Science-Fiction-Films gelandet. Ganz düster. Ganz unfreundlich. Als wär man irgendwie auf der falschen Seite des Zuges ausgestiegen – der richtige Bahnsteig ist bestimmt auf der anderen Seite. Aber: Auf der anderen Seite ist auch kein richtiger Bahnsteig. Ganz bedrohlich wirkt das.

Dann frisst man sich Schicht für Schicht zu den immer prunkvoller werdenden Teilen der Anlage. Irgendwann hängen dann überall Schilder: Man kann am Bahnhof seine Wahlzettel abgeben. Kein Witz: Die Wahlurne ist definitiv leichter zu finden als der Ausgang. Im Fernsehen am Abend haben sie in den Werbepausen des Football-Games dann auch Wahlwerbung gezeigt. Furchteinflößende Athleten sagen: „Geh wählen!“ Wer würde da zu Hause bleiben? Ob’s am Ende hilft, muss man abwarten.

Ansonsten zum ersten Mal im Field Museum unten am See gewesen. Viele ausgestopfte Tier, eine Sonderausstellung über den Tod, die mir gefallen hat. Insgesamt aber zu teuer. Als ich das Gebäude verlasse, steht bereits der Mond überm Wasser. Hab dann festgestellt, dass die Sache in Wirklichkeit viel schöner aussieht als auf dem Foto. Also: ordentlich Filter draufgekloppt. In Amerika ist das an allen Orten erlaubt, von denen aus man ein Trump-Hotel sehen kann.

Dasselbe Spiel dann ein paar Meter weiter an der „Bean“. Irgendwie muss man das Ding knipsen, wenn man schon mal dort ist. Mehr Pop geht nicht. Trotzdem irgendwie cool.

Und dann nochmal mit mir. Wenn alle anderen Selfies machen, muss ich das schließlich auch. Der Mensch -> ein Herdentier.

Es ist auf ne Art ein erbärmlicher Kommentar, aber ich mag die Stadt. Ich finde die Hochhäuser schön. Ich reagiere emotional auf die Schluchten um den Fluss und die Ausflugsboote und alles. Es ist wie Hamburg, nur mit viel mehr Glas nach oben hin. Außerdem haben die invasiven Muscheln das Ökosystem so abgefuckt, dass der See jetzt glasklares Wasser hat und leuchtet wie die Karibik. Gruselig und schön zugleich.

Bei der Ausstellung über den Tod gab es ein Objekt, das mir sehr gefallen hat. Ich hab vor Jahren mal drüber geschrieben, aber zu viele Sätze gebraucht, um das auszudrücken, was die hier kinderleicht und super kompakt aufgemalt haben: Wenn jemand namens X stirbt, dann gehen die sozialen Netzwerke kaputt, in denen sich X bewegt hat. Menschen sehen und hören einander dann nicht mehr. Denn X feiert keinen Geburtstag mehr und bringt seine Leute nicht mehr zusammen. Aber! Dann können Trauerorte und Trauerrituale einspringen, den Verlust ersetzen und das kaputte Netzwerk heilen. Das ist Kultur. Wunderbar, oder?

Beim Abendbrot dann noch ein paar Studien meines morgigen Interviewpartners gelesen. Er forscht seit 20 Jahren – und das hatte ich bisher viel zu wenig beachtet – über Narzissmus. Und damit schließt sich der Kreis. Wenn man Narzissmus in der Psychologie messen will, dann holt man einen Fragebogen raus und legt den Probanden folgende Aussagen vor:

„Ich weiß, dass ich toll bin. Die Leute sagen mir das andauern.“
„Wenn ich der Bestimmer bin, wird die Welt ein besserer Ort.“
„Ich bin ein ganz besonderer Mensch.“
„Es fällt mir leicht, andere zu manipulieren.“
„Alle lieben meine Geschichten.“
„Ich bin ein geborener Anführer.“
„Ich werde Erfolg haben.“

Jetzt mal ehrlich: Wenn Ihr EINEN Menschen nennen müsstet, der bei all diesen Aussagen komplett zustimmt? An wen würdet Ihr da denken?

Ich kenne Eure Antwort nicht. Aber irgendwie fällt mir gerade wieder ein, dass ich vorhin am größten Klingelschild der Stadt vorbeigelaufen bin.

Mal sehen, wie morgen die Wahlen ausgehen.

bookmark_borderEin Gramm Zauberpilze

Metzger’s Michigan Monday #6

Für Geo hab ich mich mehrere Wochen lang damit befasst, wie Psilocybin (die Substanz in Magic Mushrooms) dabei helfen kann, die Symptome einer Depression zu lindern. Ich hab mir auch ein paar andere (quasi-)psychedelische Substanzen angesehen, mit vielen Leuten geredet, ne Depressionsklinik besucht, sehr viel gelesen, ne Menge gelernt dabei und bin inzwischen ziemlich überzeugt, dass die Methode für viele Menschen funktioniert. In ein paar Jahren wird Psilocbyin einen festen Platz in der psychopharmakologischen Therapie einnehmen, all das ist nur noch eine Frage der Zeit, und ich sehe nicht, wie das Projekt noch scheitern kann.

In Ann Arbor sind Magic Mushrooms seit Anfang 2021 dekriminalisiert. Die Polizei unternimmt nichts, wenn sie Pilze bei dir findet. Man darf die Pilze anbauen, pflegen, besitzen und konsumieren.

Ich habe bei lockeren Gesprächen jedenfalls von einem Laden in der Stadt gehört, der die Pilze verkauft. Also bin ich hingefahren, um mit den Leuten dort zu reden. Der Mann hinterm Tresen heißt Dave. Er reagiert völlig entspannt und offen, als ich ihn nach der Sache frage. Tatsächlich: Einige der Produkte liegen ganz unversteckt in der Glasvitrine neben der Kasse. Er sagt, dass mehr als 300 Menschen regelmäßig vorbeikommen, weil die Pilze ihnen helfen. Viele sind depressiv, leiden an einer Angststörung oder an PTSD. Dave sagt, dass er bisher nur von einer Kundin gehört hat, für die die Pilze nichts gebracht haben, obwohl sie wohl mit mehreren Dosierungen experimentiert hat. Man muss dazu sagen: Die großen klinischen Studien, die bisher vorliegen, erzielen deutlich weniger hohe Erfolgsquoten. Aber dort arbeitet man auch unter verschärften Bedingungen, die mit dem Alltag von Patientinnen und Patienten relativ wenig zu tun haben. Zudem verwendet man dort einen synthetischen Wirkstoff. Manche Leute sind skeptisch, ob man damit dasselbe erreicht wie mit den Pilzen selbst. Nun. Das mag alles so oder so sein.

Jedenfalls hab ich meine Geschichte geschrieben, ohne jemals selbst eine psychedelische Erfahrung gemacht zu haben. Ich möchte das gerne ändern. Nicht, um eine Depression zu linden, sondern aus Neugier. Dave erzählt mir ein bisschen davon, wie die Sache bei ihm funktioniert. Er verfügt über diverse Gerätschaften, um die Pilze auf ihren Wirkstoffgehalt zu untersuchen. Am Ende gibt er mir ein Stück Schokolade, das genau ein Gramm getrockneter Pilze enthält. „Die Pilze selbst schmecken nicht besonders gut. Viele mögen die Schokolade lieber“, sagt er.

Ich frage ihn, ob er sich keine Sorgen macht, irgendwann Ärger zu kriegen. Denn die Dekriminalisierung deckt den Handel mit Pilzen nicht ab. Er sagt: „Bisher ist es gutgegangen, und wir helfen so vielen Menschen, die ansonsten keine Hilfe kriegen. We are doing the right thing.“ Ein tapferer Kerl ist das, so viel steht schon mal fest. Ohnehin. Ich hab in den vergangenen Monaten mit relativ vielen Menschen gesprochen, die was mit der psychedelischen Renaissance zu tun haben. Die sind sich in vielen Dingen überhaupt nicht einig – aber alle sind sehr davon überzeugt, das komplett Richtige zu tun. Pilze sind für sie eine Berufung und vor so was hatte ich schon immer Respekt. So fahre ich jedenfalls durch die Sonne zurück nach Hause.

Heute Morgen hab ich dann die Schokolade gegessen. Sie schmeckt wie Schokolade. Sehr cremig. Man schmeckt nicht, dass da noch mehr drin ist.

Alle Menschen mit Erfahrung haben mir vorher ein paar Dinge eingeschärft: Die Pilze allein machen den Job nicht. Die unmittelbare Umgebung rührt kräftig mit an der Seelenrezeptur. Und wie Du gerade drauf bist, das schmeißt auch noch ein paar Zutaten mit ins Ragout. „Set und Setting“. Jaja.

Ich habe mich also vorbereitet: Die Lebensgefährtin gefragt, ob sie meine Sitterin sein will, also aufpassen, falls mich die Panik überfällt und ich dumme Sachen machen will und so weiter. Sie hat zugestimmt, was mich mit großem Dank erfüllt. Der Typ aus dem Trüffel-Shop in den Niederlanden meinte: „Dafür fragst Du am besten wen, dem Du komplett vertraust.“ Gut so. Gut so. Nicki war da während des Trips und es gab ein paar Momente, wo mir das sehr geholfen hat.

Dann die Musik. Einige der besten frühen Psilocybin-Studien der neueren Generation kommen von der Johns Hopkins University. Die haben ihren Freiwilligen während des Trips eine Playlist auf die Ohren gegeben. Es gibt auch Studien dazu, ob womöglich eine weniger westlich orientierte Playlist in einer Therapie zu besseren Ergebnissen führt. Antwort: Es ist relativ egal. Vielleicht braucht man am Ende eine personalisierte Musikauswahl, man weiß das aber nicht so genau. Ich jedenfalls lade mir auf Spotify die Klassik-Playlist der Johns-Hopkins-Leute herunter und stelle dann mein Handy auf Flugmodus.

Dann die Schokolade. Ich setz‘ mir eine Augenbinde auf, weil mich die Geister der Innenwelt viel mehr interessieren als die womöglich lustigen Effekte der äußeren Wahrnehmung. Dann stell ich die Musik an und lege mich ins Bett.

Ich hatte während der Reise einen Audiorekorder mitlaufen und bin schon gespannt, was ich unterwegs alles erzählt habe. Werde in den kommenden Tagen mehr darüber schreiben.

Jetzt schon mal ein paar grobe Dinge aus der Vogelperspektive.

  • Mir war die ganze Zeit ein bisschen schlecht. In Amsterdam haben sie neben jeden Coffeeshop nen Waffelladen gesetzt. Das läuft mit Pilzen nicht. Man will womöglich kotzen, aber sicher nicht essen.
  • Körperlich fühlt es sich lange an wie ein Mix aus „sehr betrunken“ und „39,8 Grad Fieber“.
  • Die erste Stunde war alles andere als schön. Die englische Überschrift über meine Visionen lautet: „Being food“. Ich habe sehr, sehr viele sehr große Zähne gesehen. Jetzt: Mitgefühl mit allem, was gegessen wird.
  • Ich hatte extrem tiefe emotionale Phasen, die sich in atemberaubenden Tempo abgewechselt haben. Nicht alle Emotionen waren drin in dem Mix. Längst nicht alle. Aber anders als MDMA hat der Pilz irrsinnig viele Gesichter.
  • So ein Trip ist keine sehr soziale Veranstaltung. Man ist erstmal allein. Auch hier: ganz anders als MDMA.
  • Immer wieder Zorn auf die Musik. Auf große Terzen, dann auf das Fehlen von Terzen, auf Holzbläser, Blechbläser. Tiefe Erkenntnisse über die harte Arbeit des Flötenspiels und die Intonation im Orchester. Arme, arme Holzbläser. Nicki sagt: „Du hast sooo viel über Musik geredet.“ Später mehr.
  • Und dann: Krieg. Kampf. Mauern, um das Böse fernzuhalten. Sterben. Überleben. Feuer. Es war alles nicht schön. Aber es musste sein.
  • Ich hatte eine Reihe von Erkenntnissen. Jede Erkenntnis sagt: „An mir kommt ab jetzt niemand mehr vorbei.“ DAS ist das BESTE an der ganzen Sache. Auch hier: später mehr.

So. Ich bin noch immer in der Ausklingphase. Ich hatte nur ein Gramm, eine Hasenfußdosis für Anfänger. Drei Gramm sind ein erwachsener Trip, nach allem, was man mir so erzählt, und in der Depressions-Behandlung arbeiten sie auch mit viel höheren Dosen.

Der Pilz ist keine sanfte Droge. Er schont nicht. Er ist nichts, was ich zum Vergnügen machen würde. Aber er öffnet Türen. Die Türen führen tiefer nach unten, als ich im Alltag steigen kann. Manche führen auch nach oben. Bin froh, dass ich dabei war.

Es gab diesen einen Moment, wo die ganze Last abgefallen ist in einem großen Gelächter. Und all das war wahr zugleich in diesem Augenblick: Das Elend war wahr. Das Gefressenwerden war wahr. Der Kampf gegen das Monster war wahr – und das Gelächter über mein Leben als Mensch war wahr und dass alles schwerelos ist und wunderbar leicht.

Jetzt schnapp ich mir den Hund und dann machen wir einen Spaziergang.

Ach ja: Die bunten Bilder aus den psychedelischen Filmen, wo sich Dinge verformen und krassen Farben kriegen – davon hab ich Null mitbekommen. Im Gegenteil. Wenn die Bilder im Inneren zu heftig waren, dann hab ich die Augenbinde abgenommen und in den Garten geschaut und dort war es schön und friedlich und alles sah aus wie immer.

Ich habe in einem anderen Beitrag beschrieben, welche Erlebnisse ich dabei mit der Musik hatte. Ich bin ein auditiver Mensch, es war recht intensiv.

bookmark_borderEin gepfefferter Wahlkampf

Metzger’s Michigan Monday #5

Am 8. November steigen hier in den USA die so genannten Halbzeitwahlen (Midterms). Habe jetzt durch Zufall mitbekommen, dass der gepfefferte Wahlkampf sogar schon die Welt der Gewürze erreicht hat. Und zwar ging das so: Nicki kauft viele ihrer Gewürze online von einem Hersteller namens Penzeys. Ich habe gestern mit einem Kumpel gesprochen, der sein Geld mit gewürzten Lebensmitteln verdient. Er sagt: Die Gewürze von Penzeys haben eine unerreichte Qualität. Vor Jahren hat er selbst seine Gewürze von dort bezogen. Irgendwann hat die Firma aber aufgehört, ihre Waren in großen Mengen an andere Unternehmen zu verkaufen. Man kriegt jetzt nur noch die kleinen Packungen für den Einzelhandel, für ihn ist das natürlich viel zu teuer. Er hat das sehr bedauert.

Jedenfalls verkauft Penzeys jetzt eine neue Gewürzmischung mit dem Namen „Outrage“. Für Nicki war das zunächst ein privater Insider-Gag. Denn wir haben eine Reisebegleitung: Piglet. Manchmal kocht Piglet Pasta für uns wie im Bild unten. Meist aber geben wir Piglet eine eigene Stimme und üblicherweise ist der Sprechmodus purer „Outrage“: Piglet kriegt mit Piepsstimme einen Wutanfall nach dem anderen und endet jede Tirade mit dem Satz: „It’s outrageous!“

Albern. Aber lustig. Und eine erprobte psychologische Intervention: Ein Gedanke belastet uns –> wir sprechen ihn laut aus in einer Piepsstimme –> wir können uns besser von diesem Gedanken distanzieren und hören auf, sozusagen dieser Gedanke zu sein.

Jedenfalls freuen wir uns über dieses Gewürz. Erst als wir das Kleingedruckte auf dem Label lesen, fällt uns auf, dass es hier nicht um Spaß geht, sondern um etwas Größeres.

„Die fortlaufenden Bestrebungen der Republikaner, die Demokratie zu beenden, ist empörend“, heißt es dort. „Wann hört eine Partei auf und wann beginnt Faschismus? Wenn die guten Leute aufhören, wütend zu sein. Eure Liebe ist stark; nutzt sie, um die Empörung am Leben zu halten.“

Das sind Sätze, wie ich sie auf einer kommerziellen Gewürzverpackung bisher selten gelesen habe. Nicki schickt mir bald darauf den aktuellen Newsletter, den Bill, der Besitzer des Würzunternehmens, an seine Kundschaft verschickt. Offenbar hat Bill vergangene Woche folgende Botschaft verschickt: „Don’t be mean. Don’t vote Republican.” Er hat anscheinend ein paar scharf gewürzte Antworten von konservativer Seite erhalten. Jetzt schreibt er: Wer Republikaner wählt, ist „nicht mehr mit der wirklichen Welt verbunden“. Und weiter: „Es liegt jetzt am Rest von uns, unsere Meinung zu sagen, solange unsere Stimmen noch gezählt werden. Am 8. November haben wir die Möglichkeit. Sorgt dafür, dass jeder, den ihr kennt, einen konkreten Plan dafür hat, auch hinzugehen. Nehmt sie im Auto mit, wenn es sein muss. Diese Wahl zählt wirklich.“

Im Wikipedia-Eintrag des Unternehmens lese ich, dass Bill Penzey schon länger politisch aktiv ist. Zum Beispiel hat er im Januar 2022 das „Martin Luther King Jr. Day sale weekend“ in „Republicans are racist weekend“ umgetauft. Angeblich hat er dadurch auf einen Schlag 40.000 Kundinnen und Kunden verloren – dafür aber aus dem anderen Lager 30.000 neue Leute dazugewonnen. Auf einer konservativen Anti-Penzeys-Seite habe ich eine Angabe gefunden, wonach er durch seine politischen Äußerungen seinen halben Jahresumsatz eingebüßt hat. Der Eintrag dort stützt sich auf einen „anonymen Insider“. Kann sein, dass die Zahl frei erfunden ist, man weiß es einfach nicht.

Ich glaube ja noch immer dran, dass man im Prinzip mit den meisten Menschen reden kann. Penzeys Aktion wird hier in Ann Arbor weithin beklatscht, sie scheint mir insgesamt aber eher spaltend zu wirken.

Wir haben „Outrage“ jedenfalls auf unsere gedämpften Maiskolben gestreut und es hat sehr gut geschmeckt und dem Mahl einen gewissen Kick verliehen.

bookmark_borderSoftball und die Kunst des Nichtstuns

Metzger’s Michigan Monday #2

Letzte Woche habe ich aktiv an einem Sportereignis teilgenommen. Und zwar. Haben die Leute aus Nickis Institut für so ne Art bunte Liga im Softball gemeldet und waren dankbar für Unterstützung. Softball ist wie Baseball, nur großzügiger.

Zum Beispiel ist die Keule, mit der man den Ball schlägt, nicht aus Holz, sondern aus Aluminium, was den Schwung erleichtert. Ich hab mir also so einen Schläger in die Hand drücken lassen und mein Glück versucht. Der Mensch, der einem den Ball zuwirft, spielt für die andere Mannschaft. Man kriegt den Ball deshalb selten so, wie man ihn gerne hätte. Ich habe all meine ersten Versuche vermasselt und war dann sofort raus.

Das Bild oben zeigt einen der wenigen Versuche, wo die Sache gut für mich ausging. Ich hab den Ball getroffen, hab’s auf die erste Base geschafft. Und nach tüchtigen Schlägen meiner anderen Teamleute bin ich dann tatsächlich „nach Hause“ gelaufen, was dem Team einen Punkt beschert hat. Ich mag das Bild sehr, man sieht, wie ich kurz davor bin, mit dem linken Fuß die Homebase zu berühren, also den Punkt zu machen. Rechts oben sieht man einen gelben Punkt – den Ball. Dahinter liegt unscharf ein bärtiger Mann quer in der Luft. Er hat den Ball hechtend geworfen, mit maximalem Einsatz. Die Frau neben mir wartet darauf, den Ball zu fangen. Wenn sie ihn fängt, ehe ich die Base erreiche, bin ich raus. Aber die Sache geht gut für mich aus, es war ein toller Moment. Entsprechend jubelnd zeigt mich das nächste (leider unscharfe) Bild:

Die eigentliche Lehrstunde hat mir jedoch eine andere Frage beschert: Was tun, wenn der Ball mir nicht gut zugeworfen wird? Dafür gibt es strenge Regeln. Der Ball darf nicht zu hoch sein, nicht zu flach, nicht zu weit rechts, nicht zu weit links. Pitcher sein – das ist ein schwieriger Job. Und die Faustregel bei so einem schlechten Ball lautet: Du machst gar nichts! Der Pitcher kriegt einen Fehler aufgeschrieben. Wenn er drei davon gemacht hat, darfst du ganz umsonst zur ersten Base marschieren. Und, Junge, HABEN mir meine Leute das eingebläut! „You don’t swing!“ Natürlich muss man vorher trotzdem so TUN, als würde man draufhauen. Wie ich hier im nächsten Bild. Bei all meinen Fehlversuchen meinten meine Leute: „Das Dastehen sah schon mal ganz gut aus.“

Das war sehr höflich. Überhaupt: Ich mag das Jubeln und Anfeuern sehr – es ist immer noch Amerika! Mein größtes Problem bestand darin, dann auch WIRKLICH nicht zu schlagen. Ich konnte es nicht.

Denn: Ich WILL diese blöde Kugel treffen, es ist ein Reflex, auch wenn die Kugel schlecht geworfen ist! Man haut dann natürlich vorbei – nach dem zweiten Fehlversuch ist man raus. Meine Leute verbergen ihre Gesichter schamvoll in ihren Händen. „Anfängerfehler“, meint Nicki trocken.

Und damit sind wir bei der großen Weisheit des Tages: Nichtstun ist eine Kunst. Es ist sehr schwierig, absichtsvoll nichts zu tun – zumal, wenn die Situation nach Aktion schreit, nach Lösung und Handlung. Ich beschäftige mich ja seit Jahren mit den möglichen Interventionen von Regierungen. Aus der Psychologie kommen dazu ganz interessante Ideen, wie man das ohne viel Aufwand machen kann und ohne die Freiheit der Menschen zu stark zu beschränken. Ein paar kluge Leute aus England haben über eine Art und Weise nachgedacht, dieses Regierungshandeln einzuordnen. Sie haben acht Stufen des Eingreifens ausgemacht. Die unterste Stufe – und das war damals ein großer Aha-Moment für mich – lautet: „Wir machen gar nix.“ Das bewusste Nichtstun ist AUCH eine Form der Intervention, eine Art des Eingreifens. Man entscheidet sich fürs Nichtstun – und das ist manchmal das Allerbeste überhaupt. Wie beim Softball, wenn die Kugel schlecht geworfen wurde.

Damals, vor Urzeiten, hab ich mich in meiner Magisterarbeit ja mit der Rednerschule der Nationalsozialisten in den späten 1920ern und frühen 1930ern befasst. Ich habe dabei auch ne Menge über die Führungsstrukturen der Partei gelernt. Es gab andauernd Zank zwischen irgendwelchen Abteilungsleitern und dann haben alle den großen Vorsitzenden angeschrieben und gesagt: „Jetzt tu doch endlich mal was!“ Man findet das auch in den Tagebüchern von Goebbels: Alle paar Seiten jammert er darüber, dass Hitler mal wieder NICHTS TUT und Probleme nicht auflöst. Ihm war entgangen, dass das Nichtstun komplett Absicht war und sozusagen das Machtprinzip seines Meisters. Sollen die andern sich doch kloppen! Soll der Ball doch fliegen und der Pitcher nen Fehler aufgeschrieben kriegen! Seit jenen Tagen hab ich in der Zeitung immer wieder Klagen gelesen über Menschen mit großer politischer Verantwortung. Über ihr Aussitzen. Ihre Unsichtbarkeit und all das. Tja.

Nichtstun ist eine Kunst. Und niemand sollte unterschätzen, wie sehr es gegen unsere Impulse geht. Man muss Respekt davor haben, wenn jemand das gut hinkriegt.

Dennoch bevorzuge ich persönlich natürlich die Aktion. Das Tun macht mir mehr Freude als das Nicht-Tun. Und so habe ich Nicki dazu überredet, ein Gericht auszutesten, das ich noch nie gekostet habe. Also sind wir mit der inzwischen nicht mehr stinkenden Schäferhündin in die Innenstadt marschiert, um bei Zingerman’s zwei „Knishes“ zu bestellen. Es handelt sich um ein Gebäck, das man mit gewürztem Kartoffelbrei oder anderen Sachen gefüllt hat.

Die Teigkissen waren im Januar Stadtgespräch, als die hiesige Uni ihren Präsidenten gefeuert hat. Er hatte ein Verhältnis mit einer Mitarbeiterin. Zusammen mit der Absetzung hat man gleich noch ein paar hundert Emails ins Netz gestellt, die die beiden einander zugeschickt hatten. Ich fand die Veröffentlichung einigermaßen schäbig, eine Aktion mit ranzigem Beigeschmack, sozusagen. War natürlich trotzdem unterhaltsam. Ein Satz des Präsidenten aus der Korrespondenz hat es sogar in die Headline der Berichterstattung geschafft: „I can lure you to visit with the promise of a knish?

Knishes, so viel kann ich sagen, sind nahrhaft und lecker. Preis: 4,99 $ das Stück.

bookmark_borderNationale Selbstüberschätzung? Gibt’s überall. Aber in Russland vermutlich mehr als anderswo

Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll, aber seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine hat es mir irgendwie die Sprache verschlagen. So viele Gedanken im Kopf. Aber dann: Wenn alle ne Meinung äußern, neige ich zum Schweigen und warte ab, bis ein Gedanke kommt, den nicht eh schon jeder andere zwei oder drei Mal öffentlich geäußert hat.

Gestern hat mich so ein Gedanke heimgesucht und ich wundere mich, dass er so lange gebraucht hat, um sich bei mir zu melden.

Ende 2020 hab für Psychologie Heute eine Geschichte geschrieben, in der es um kollektiven Narzissmus und nationale Selbstüberschätzung ging. Dieser Tage hab ich mich für ne andere Story wieder mit Selbstüberschätzung befasst und vermutlich hat das meine Erinnerung an diesen Forschungszweig wieder aufgefrischt.

Jedenfalls. Gab es da diese Studie im Journal of Applied Research in Memory and Cognition, wo man in 35 Ländern gefragt hat: Wie groß ist eigentlich der Anteil DEINES Landes an der Weltgeschichte? Am bescheidensten hat dabei die Schweiz abgeschnitten. Die Schweizerinnen und Schweizer waren der Ansicht, dass ihr Land 11,3 Prozent der Weltgeschichte geprägt hat. Das ist ein relativ hoher Wert für ein Land, das 0,11 Prozent der Weltbevölkerung stellt. Man könnte sagen, dass das nationale Selbstbild der emsigen Eidgenossen ungefähr 100 Mal größer ist als das Land selbst. Wie gesagt: Nirgendwo sonst war man bescheidener.

In Deutschland lag die Selbsteinschätzung übrigens bei 30 Prozent der Weltgeschichte – das bedeutet einen Platz im soliden Mittelfeld. Nix, worauf man stolz sein könnte: Es ist ein Wert, der an Wahnsinn grenzt. Ein einziges Land stellt in der Studie einen krassen Ausreißer nach oben dar. Dort war man der Ansicht: „Für mehr als 60 Prozent der Weltgeschichte sind WIR verantwortlich.“

Und wenn man jetzt raten müsste, dann würden die meisten vermutlich auf die USA tippen.

Aber daneben. Dieser Ausreißer nach oben war: Russland.

Tja.

Wenn ich in den Medien diese vage Hoffnung vernehme, dass die russische Bevölkerung ihres geltungssüchtigen Anführers bald überdrüssig werden könnte – dann hab ich da wenig Hoffnung. Klar, man soll nicht voreilig schließen. Aber ich würde mal vermuten, dass man den Leuten dort im Staatsfunk genau das füttert, was sie eh schon glauben.

Genau wie uns halt auch.

Darüber aber dann mehr am Wochenende.

bookmark_borderZahnarzt-Gespräche in den USA laufen entspannter – es liegt an einem Trick mit der Körpersprache

Gestern hab ich hier in Michigan nach meinen Zähnen sehen lassen. Es gibt für alles ein erstes Mal. Oben der Apfel: Das bin ich. Die Knoblauchzwiebel: Das ist die Zahnärztin. Das Bild soll nur nochmal in Erinnerung rufen, wer sich bei einer Zahnbehandlung wo im Raum befindet.

Naja. Viele Dinge laufen beim Zahnarzt ähnlich wie in Deutschland. Andere Dinge laufen anders. Zum Beispiel hängt das Röntgengerät an der Wand im Behandlungszimmer. Man muss – anders, als ich das aus Hamburg kenne – den Behandlungsstuhl für eine Aufnahme nicht verlassen. Ist das besser oder schlechter? Weiß ich auch nicht.

Was mich am meisten überrascht und ins Nachdenken gebracht hat, war aber die Kommunikation der Zahnärztin mit dem Patienten (also mit mir). Es lief irgendwie ganz anders ab, als ich das von zu Hause kenne. Aber was genau war anders? Hat sie sich mehr Zeit genommen? Hm. Vielleicht ein bisschen. Hat sie über andere Dinge gesprochen? Hm, nicht wirklich.

Es war eher so, dass sie sich nicht wie eine Zahnärztin verhalten hat, sondern wie ein ganz normaler Mensch, also ohne eine eng definierte Rolle. Ich konnte im ersten Moment aber nicht sagen, wie genau sie das hingekriegt hat. Es war mehr so ein Gefühl. Aber das Gefühl war sehr präsent.

Über Nacht ist mir der entscheidende Trick dann aber doch aufgegangen – die meisten hätten es vermutlich sofort kapiert: Es lag an ihrer Position im Raum. Die sah nämlich folgendermaßen aus:

Sie (Knoblauchzwiebel) saß auf einem Stuhl auf der LINKEN Seite des Behandlungsstuhls (gefaltete Platzdecke). Und zwar jenseits des Fußendes, also weit mehr als eine Armeslänge entfernt von mir (Apfel). DAS war das ganze Geheimnis. Normalerweise kenn ich das so, dass der Zahnarzt auf der Behandlungsseite sitzt, während wir reden. Er befindet sich sozusagen schon komplett in Behandlungsbereitschaft.

Dieser Tage hab ich mich beruflich mal wieder mit den Versuchen von Iwan Pawlow und seinen Hunden befasst. Man kennt das ja schon: Pawlow läutet eine Glocke, kurz bevor der Hund sein Fresschen kriegt. Nach ein paar Durchläufen produziert der Hund Speichel, sobald die Glocke läutet – auch wenn nirgendwo eine Mahlzeit zu sehen oder zu riechen ist. Man sagt dann: Der Hund wurde auf die Glocke „konditioniert“ (in Wahrheit hat Pawlow nie mit einer Glocke gearbeitet, sondern meist mit einem Metronom, aber egal).

Jedenfalls ist das die ganze Story: Die Zahnärztin rechts des Behandlungsstuhls, keine Armeslänge vom Patienten entfernt – das ist bei mir und vermutlich bei vielen anderen auch ein konditionierter Reiz. Er verheißt Pein und Unbehagen, auch wenn noch gar kein Bohrer summt. Die Zahnärztin auf der LINKEN Seite dagegen, zwei Meter vor mir entfernt – das ist einfach ein Mensch, der sich mit mir unterhält.

Tja. Ich war während des Gesprächs auf eine Art und Weise entspannt, die mich völlig überrumpelt hat. Es hat sich angefühlt, als wär‘ das hier gar keine ernste Sache, sondern einfach eine lässige Unterhaltung am Nachmittag.

So einfach.

So clever.

Ich schreib das hier mal auf. Vielleicht inspiriert es ja jemanden dazu, Dinge in Zukunft anders zu machen. Oder. Vielleicht ist das in manchen Praxen in Deutschland ja heute schon üblich, nur nicht dort, wo ich so abzuhängen pflege. Vielleicht ist meine neue Zahnärztin auch die einzige, die das hier in Michigan so macht.

Ich weiß es nicht.

Aber so war es jedenfalls gestern, und es hat mir gut gefallen.