Quellen und Links zur Podcastfolge „Loslassen“ aus der Reihe „Sag mal, du als Psychologin …“, Folge III/7

Hier kommen die Quellen und Links zur Podcastfolge „Loslassen statt Festklammern“ aus der Reihe „Sag mal, du als Psychologin …“, Folge III/7.

Das Thema „Loslassen“ ist mir während meiner Zeit bei den Frauenzeitschriften immer mächtig auf den Zeiger gegangen. Was ich da zu lesen bekam, erschien mir meist zu oberflächlich und zu unberührt von aller psychologischen Forschung.

Nun hat mir das Leben seither mehrere Gelegenheiten geboten, mich von Zielen, Wünschen und Selbstkonzepten zu verabschiede. Im Privaten war das so, im Beruflichen ebenfalls. Was aber geschieht, wenn ich mich von einem alten Ziel ablöse? Wie finde ich danach ein neues Ziel? Warum fühle ich mich dabei manchmal so rat- und orientierungslos? Warum ist das oft so ein schmerzhafter Prozess? Genau darum geht’s in unserer neuen Podcast-Folge. Wer ein Audible-Abo hat, hört sie umsonst.

Nun zu den wissenschaftlichen Quellen. Jutta Heckhausens Löwen-Zitat haben wir gefunden in ihrem Paper A Motivational Theory of Life-Span Development.

Die Erwartungs-mal-Wert-Formel ist so fundamental, dass ich hier mal locker auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag verlinke.

Den Fragebogen zum Sunk-Cost-Effect haben wir geklaut aus dem Aufsatz Evaluating the Sunk Cost Effect.

Dass Intelligenz und Persönlichkeit nichts mit dem Sunk-Cost-Effect zu tun haben, lernt man aus der Studie Investigating How Resource and Situation Type Inflfluence the Sunk-Cost Fallacy. Von den wirksamen Gegenmitteln berichtet zum Beispiel dieser Artikel im Harvard Business Review. Dass Achtsamkeit ebenfalls hilft, verrät der Aufsatz Debiasing the Mind Through Meditation: Mindfulness and the Sunk-Cost Bias.

Ich hab auch mal für Psychologie Heute ein paar Absätze über den Sunk-Cost-Effekt geschrieben, zum Beispiel in meinem Interview mit dem ehrwürdigen Sozialpsychologen Richard Nisbett, den ich bei meinem allerersten Besuch in Ann Arbor getroffen habe. Lang ist’s her.

Dann kommen wir zum Begriff der „Handlungskrise“, den Veronika Brandstätter von der Uni Zürich ins Spiel der psychologischen Forschung gebracht hat. Ich mag den Begriff sehr, denn man steckt in solchen Phasen tatsächlich in einer Krise und weiß nicht, was man eigentlich tun oder lassen soll. Die Meisterin hat vor wenigen Jahren einen wirklich tollen Forschungsüberblick dazu geschrieben, aus dem wir für unsere Folge sehr viel gelernt haben. Er heißt Persistence and Disengagement in Personal Goal Pursuit.

Das Zitat mit der Handlungskrise als „psychischem Erdbeben“ haben wir aus dem Aufsatz Holding On or Letting Go? Persistence and Disengagement in Goal Striving.

Die von uns erwähnte Tischtennis-Studie findet Ihr im Paper Action crisis and cost–benefit thinking: A cognitive analysis of a goal-disengagement phase.

Am Ende berichten wir von einem überraschenden Fund. Wir denken: Wenn ich ein neues Ziel gefunden habe, dann geht’s mir auch wieder besser. Tatsächlich läuft es eher umgekehrt. Erst geht’s uns wieder besser – und plötzlich haben wir auch wieder neue Ziele. So steht es in der Studie Well-Being as a Resource for Goal Reengagement: Evidence From Two Longitudinal Studies. Übrigens: Im Kleinen kann man diesen Tanz der Psyche immer wieder erleben. Erst muss man vernünftig essen und sich ausschlafen – dann kommt der Rest oft von selbst.

Was bleibt unterm Strich? Loslassen tut weh. Es folgt einem bestimmten Fahrplan. Irgendwann findet man neue Ziele. So sieht’s aus.

Wenn Du Dir bei so einem Prozess jemanden wünschst, der Dich dabei begleitet und unterstützt: Ruf mich gerne an oder schreib mir eine Mail – und wir sehen uns im Coaching.

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