Ein künstlerisches Kuchenrezept
Ich war ja am Wochenende bei Rolf, dem Maler, und bei Britta, der Bildhauerin. Britta hat einen Kuchen gebacken, der sehr lecker war. Jetzt hat Angela nach dem Rezept gefragt. Britta wiederum hat sich nicht lumpen lassen und mir ihr Rezept zugeschickt.
Und so gelingt Britas „Umdrehkuchen“ (Nachtrag: Die meisten sagen wohl „Dreh-dich-um-Kuchen“ dazu).
Man heizt den Backofen vor auf 160 Grad Umluft.
Man braucht eine Springform. Durchmesser „mindestens 20 Zentimeter“, sagt Britta.
Zutaten
Für den Teig:
150 g gemahlene Nüsse, Mandeln oder dergleichen
100g Rohrzucker (man kann auch „normalen“ Zucker nehmen)
150 g weiche Butter
3 Eier (Britta verwendet Bio-Eier)
1 Päckchen Vanillezucker (Britta sagt: „Bourbon-Vanillezucker“)
1 Päckchen Backpulver (Britta hat „Weinstein-Backpulver“ verwendet)
für die Quarkmasse:
500 g Magerquark
100 g Rohrzucker
2-3 Eier
geraspelte Schale einer halben Bio-Zitrone
Saft einer halben Zitrone
1 Päckchen Vanille-Pudding-Pulver
Man rührt die Teigzutaten von Hand oder mit dem Mixer zu einem geschmeidigen Teig, kippt ihn in die gefettete Springform und streicht ihn glatt.
Alsdann verrührt man die Quarkmasse-Zutaten zu einer „schönen Creme per Hand oder Mixer“ – und verteilt das Ganze einigermaßen gleichmäßig auf den Teig. Dann kommt das Ding für ca. 55 Minuten in den Ofen.
Aber Obacht! Ab etwa einer halben Stunde muss man ein Auge auf die Bräunung haben. Denn die nussige Teigschicht „wandert“ mit der Zeit nach oben, sie kann anbrennen, ehe der ganze Kuchen durch ist. Deshalb kann es sein, dass man den Kuchen für ne Weile mit Backpapier abdecken muss.
Wann ist der Kuchen fertig? Das testet man mit einem Holzstäbchen: Man steckt es in den Kuchen und zieht es wieder heraus. Wenn kein Teig mehr hängen bleibt, ist der Kuchen fertig. Dann nimmt man ihn aus dem Ofen und lässt ihn abkühlen. Er schmeckt schon toll, wenn er noch ein bisschen warm ist und hält sich, sagt Britta, für zwei bis drei Tage im Kühlschrank.
Super, oder?
Wenn Ihr das Rezept ausprobiert: Schreibt einen Kommentar.
Und dann noch etwas. Britta will wissen: Warum wandert der Teig nach oben? Was ist die Physik dahinter? Ich weiß es nicht. Wenn jemand die Antwort kennt: Immer raus damit. Interessiert mich auch.
Zur Provenienz des Rezeptes: Es ist eine leichte Abwandlung eines Rezeptes, welches ne Kollegin von der Freundin ihres Sohnes bekam, die wiederum von ihrer Mutter und die von ihrer Nachbarin. Weiter war es nicht rauszubringen. Da nicht ausgeschlossen ist, dass es einen Urheber hat, bitte nicht kommerziell verwerten!
P.s.
Sollte es ein chemischer Prozess sein, bitte auch das erklären ;))
Gestern gebacken und wirklich sehr gut. Allerdings hätte bei mir eine 20 er Form nicht gereicht.
Ich habe mich erinnert, dass ich so einen ähnlichen Kuchen bei Youtube mal gesehen habe, dort findet man ihn als dreh dich um Kuchen.
Die Erklärung ist wohl, da in der Mandelschicht relativ viel Backpulver ist und in der Quarkmasse keines, das CO2, das in der unteren Schicht entsteht, diese aufschäumt, leichter werden lässt und nach oben treibt. Ich habe auch den Eindruck, dass ein Teil des Fettes dabei im Quark bleibt, da dieser viel cremiger ist als ich es bei einem Rezept mit nur Magerquark erwartet hätte.
Übrigens gibt es bei Rezepten wohl keinen inhaltlichen Urheberschutz, nur für die Form und Darstellung.
Auf jeden Fall, vielen Dank für das tolle Rezept.
Toll! Vielen Dank für den Kommentar, Sigrid.
Das Backpulver, der alte Halunke!
Die Sache mit dem Fett im cremigen Quark verblüfft mich besonders. Guten Appetit! 🙂
Liebe Beide,
mir kam da eine Idee, wie man in der Forschung noch weiter kommt, aber ich hatte am Wochenende nicht genügend Zutaten & Zeit.
Folgt demnächst….