Am Morgen die Corona-Warn-App runtergeladen. Damit kann ich den QR-Code scannen, den man mir gestern beim Roten Kreuz mitgegeben hat. So gegen 10:30 Uhr krieg ich dann tatsächlich mein Ergebnis (nach weniger als 20 Stunden; auch hier wieder: Warte-Management wie aus dem Lehrbuch. Die Leute in den Vergnügungsparks machen das genau so). Noch wichtiger aber: keine Viren. Negativ ist das neue Positiv. Puh. Glück gehabt. Außerdem jetzt: Freiheit!
Am Nachmittag dann runter zur Elbe. Endlich! Viele Botschaften an den Wänden. Information ist überall. Die Häuser reden. Hier zum Beispiel, dieser Satz. Später gegoogelt. Null Treffer. Also: originell.
Andernorts lese ich vorwurfsvolle Appelle gegen das reine Beobachten (ich nehme es persönlich).
Dann aber auch wieder Aufmunterungen. Gefällt mir:
Und Vorfreude aufs Wasser. Ich schätze die Geste. Dennoch denke ich: Heute ohne mich. Die Elbe müffelt recht streng unter den Achseln.
Was allerdings wirklich schwimmt, ist das Kreuzfahrtschiff am Anleger. Wie jetzt? Die gibt’s noch? Oder wieder? War mir entgangen. Ich ringe um Fassung.
Die knapp hundert Stufen aufs Dockland genommen. Ist schon schön hier. Und überhaupt: draußen sein. Eine Woche Hausarrest genügt – schon rührt einen ein schlichter Spaziergang fast zu Tränen.
Sieht aber keiner. Denn zum Glück trage ich Sonnenbrille.
Auch die Kameras sehen – zum Glück – nicht alles. Und so beginnt das Wochenende.
Beim Roten Kreuz in Hamburg-Hamm gewesen, um mich auf Covid-19 testen zu lassen. Termin ist um halb – ich bin ein paar Minuten zu früh dort. Kümmert aber keinen. Vor mir warten etwas mehr als 20 andere Leute, manche zu Fuß, andere im Wagen. Klebeband auf dem Einfahrtspflaster verrät, wie das Warten funktioniert: Immer schön Abstand halten. Weiße und rote Pfeile weisen den Weg. Man sieht sofort: Aha, getestet wird im Hof und nicht auf der Straße. Gut zu wissen.
Auf dem Grundstück parken Rettungswagen. Wichtig, dass alle das Logo sehen.
Absperrband und hilfreiche Schilder versperren alle Pfade, die fort vom Ort der Testung führen. Ich spreche ironisch, aber eigentlich befürworte ich solche Maßnahmen. Wenn Menschen (z.B. ich) in neue Situationen kommen, werden sie auf einmal ausgesprochen dumm. Es kostet sehr viel Rechenleistung, sich in solchen Umfeldern zu orientieren. Alles, was einem das Denken abnimmt, macht die Sache einfacher. Don’t make me think. Also: dafür.
Die Schlange stockt zunächst bei einem freundlichen jungen Mann in DRK-Uniform mit Maske über Nase und Mund („Keine Fotos, bitte“). Er fragt nach dem Namen, kramt dann das vorbereitete Formular aus seiner Mappe (man braucht einen Termin, um getestet zu werden, kein Formular in der Tasche des Meisters -> kein Test). Er erklärt, was mit dem Zettel zu tun ist. Hier ein Kreuz. Hier das Datum. Dort die Unterschrift. Zack!
Personalausweis und EC-Karte habe ich dabei. Er fragt aber weder nach dem einen noch nach der anderen. Bezahlt wird später. Außerdem scheint es zu genügen, dass der Name, den ich nenne, derselbe ist wie der Name auf dem Formular. Kann man so machen. Da ich aber „Better Call Saul“ gesehen habe, fallen mir sofort allerhand Wege ein, wie man mit diesem Verfahren Schindluder treiben könnte. Wie gesagt: könnte. Denn: Wer macht schon so was?
Ab geht’s zur nächsten Station. Dort stehen zwei weitere Männer, ihre Klamotten sehen deutlich stärker nach Pandemie aus. Der eine erledigt die Fußgänger, der andere die Autofahrer. Weil ich mich beruflich seit etwa acht Jahren immer mal wieder mit dem Design von Warteschlangen befasse, hab ich auf so was stets ein Auge. Die Sache scheint hier gut organisiert zu sein. Die beiden Schlangen bewegen sich ungefähr gleich schnell. Löblich.
Man überreicht dem zuständigen Abstreicher also seinen Zettel. Er verschwindet im Haus, klebt eine Auftragsnummer in das vorgesehene Feld, dann kommt er wieder und drückt einem den Abschnitt in die Hand. Darauf steht neben besagter Nummer (achtstellig) ein QR-Code. Den kann man anderntags scannen und kriegt dann seinen Bescheid aufs Handy gespielt. Der Mann zückt ein Plastikröhrchen und holt einen Wattestab heraus. „Ich mache einen Abstrich von den Wangentaschen, dem Rachen und den beiden Nasenlöchern. Das kann jetzt ein bisschen unangenehm werden.“ Er tut wie angekündigt. Ist aber alles weniger schlimm, als es mir berichtet wurde. Der Mann packt den Wattestab zurück ins Plastikrohr, winkt und dann geht’s flugs zurück nach Hause.
Okay. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht mehr so genau, ob er wirklich „Wangentaschen“ gesagt hat. Vielleicht war’s auch „Backentaschen“. Aber irgendwas mit „Taschen“, das kann ich beschwören. Hab mich nämlich drüber gewundert.
Der junge Mann im Eingangsbereich meint: An diesem Tag schleusen sie hier innerhalb von zwei Stunden rund 150 Leute durch. Tüchtig! „Ergebnisse kriegen Sie in 24 oder 48 Stunden.“ Ich so: „Welche Variante ist denn wahrscheinlicher?“ Er so: „Fifty-Fifty.“ Das erste Fifty wäre mir lieber. Die 48 Stunden dauern in Wahrheit nämlich bis Montag. Andererseits wähle ich das virenfreie Resultat am Montag natürlich immer über eine positiven Befund am Freitag.
Eine Sache noch. Nach mehr als sechs Tagen in Quarantäne habe ich auf dem Weg zum Test jetzt zum ersten Mal die Straßen von Hamburg unten an der Elbe gesehen. Da waren sehr viele Leute unterwegs. Viel mehr Leute als gedacht. Dafür weniger Masken, als ich erwartet hatte. So gleicht sich alles aus.
Ich berichte dies kühl. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich dabei eine gewisse Beklemmung empfunden habe. Die nächste Welle kommt. Jeder weiß es. Und vielleicht will man die letzten Tage nochmal genießen, in denen es einigermaßen geht. So stell ich mir das zumindest vor.
Die Stadt stellt es sich offenbar auch so vor: In den Vierteln, in den was los ist in Hamburg, darf am Wochenende ab 20 Uhr kein Alkohol auf die Straße verkauft werden. Alle wollen noch ein paar südlichere Tage. Die einen heftiger. Die anderen mehr. Mal sehen, wer am Ende kriegt, was er will.
Am Freitag bin ich aus den USA wieder nach Hamburg gekommen. Risikogebiet. Also Quarantäne. Alles schon erzählt.
Am Wochenende dann versucht, das Rote Kreuz zu erreichen. Dort kann man sich angeblich auf eigene Kosten auf das Virus testen lassen. Jemand von der Hamburger Corona-Hotline hat mir am Freitag erzählt, dass ein negativer Test mir vorzeitigen Freigang verschafft. „Wenn Sie denn jemanden finden, der sie testet.“
Ein AB verrät mir, dass das Telefon am Wochenende nicht besetzt ist. Aber dafür an allen anderen Tagen von 8 bis 20 Uhr.
Aus diesem Grunde schmeiße ich hier noch das Bild eines Regenbogens mit rein. Hab ich am Sonntag geschossen. Ist es nicht verwegen, dieses Symbol der Hoffnung ausgerechnet in Schwarzweiß abzubilden? Mit diesem Kniff transportiert man zwei gegensätzliche Gefühle auf zugleich: Optimismus. Ja. Aber auch Skepsis. Clever!
Also am Montag ab 8 Uhr dann die Nummer des DRK gewählt. Dort läuft ein Band mit Musik und einer Ansage. „Leitstelle Hamburg. Bitte legen Sie nicht auf. Wir sind sofort für Sie da.“ Dann wieder Musik. Dann ein kurzer Cut – und Sache beginnt wieder von vorn. Die Schleife dauert 18 Sekunden, die Musik spielt in G-Dur. Ich hatte gestern und heute genau 134 mal die Chance, mir die Sache anzuhören. Keine Beschwerde. Nur eine Feststellung. Eine einzige Nummer für eine Stadt wie Hamburg. Unter normalen Zeiten ist das viel. In einer Pandemie ist es wenig. Zum Mittag: Rote Bete mit Kartoffelstampf. Lecker!
Aber gegen 17 Uhr – ich versuche mein Glück immer mal wieder, aber nie für viel länger als zehn Minuten am Stück – ist die Leitung plötzlich frei. Ich erwarte in der Stimme am anderen Ende jenen Ton von Zermürbtheit, der sich oft einstellt, wenn man dieselben Dinge immer und immer wieder sagen muss. Aber nichts da. Man spricht freundlich und hilfsbereit. Ja, es gibt die Möglichkeit, mich zu testen, ja, es sind noch Kapazitäten frei. Aber. Ich brauche eine „Ausnahmegenehmigung“ vom zuständigen Gesundheitsamt. „Sonst machen Sie sich strafbar – Sie stehen unter Quarantäne.“
Also kontaktiere ich wieder die Corona-Hotline der Stadt Hamburg. Auch dort läuft eine Maschine. Musik in C-Dur. Eine Schleife dauert hier 60 Sekunden, enthält aber dafür auch mehr Informationen. „Wir bedienen Sie so schnell wie möglich“, heißt es zum Beispiel. Man hört die Nummer des Bereitschaftsdienstes. Dort soll kann man anrufen, wenn man Symptome hat. Oder bei seinem Hausarzt. Dann kommt noch ein Verweis auf die Website des Robert-Koch-Instituts. Immerhin.
Nach etwa fünf Minuten meldet sich wer. Man gibt mir eine E-Mail-Adresse, bei der ich meine Ausnahmegenehmigung beantragen kann und versichert mir, dass man in der Tat schon von Fällen gehört hat, bei denen eine solche Erlaubnis auch tatsächlich erteilt wurde. Also schreibe ich eine Mail ans Amt und stelle meinen Antrag.
Am Abend flattert ein Falter durchs Fenster. Was für einer? Wer weiß es? Ich nicht. Hübsch sieht er aus.
Heute – kurz vor dem Mittagmahl – erreicht mich dann eine Mail vom Gesundheitsamt. Dort steht:
Bitte nutzen Sie die Informationen in diesem Link, unter Punkt 9 finden Sie die Antworten auf Ihre Fragen: https://www.hamburg.de/faq-reisen/
Wenn ich auf Punkt 9 klicke, komme ich bei einem Link heraus, den ich vorgestern schon hier in meinem Blog gepostet habe. Dort steht, dass ich mich beim Roten Kreuz auf eigene Kosten testen lassen kann. „Die Privatpersonen fahren mit dem eigenen PKW zur Abstrichentnahme.“ Ich soll also einfach da hingehen und mich testen lassen. Hm. Interessant.
Also wieder beim DRK angerufen. Dort läuft Musik und eine Sprachansage. 18 Sekunden. Aber schon nach 7 Minuten und 50 Sekunden nimmt jemand ab – Jackpot gleich beim ersten Versuch! Sofort kommt die Frage: „Haben Sie denn schon eine Ausnahmegenehmigung vom Gesundheitsamt?“
Ich so: „Die haben mir vorhin eine Mail geschickt. Da steht, ich kann mich bei Ihnen testen lassen.“
Und dann nimmt man auf der anderen Seite auch schon meine Daten auf, gibt die Adresse durch (beim Berliner Tor), verweist darauf, dass die Sache was kostet (93 Euro; 25 zahlt man vor Ort, das ist fürs Rote Kreuz; für den Rest kriegt man dann später einer Rechnung vom Labor; auch dies: keine Beschwerde, ich schreibe nur auf, was passiert) – und gibt mir einen Termin.
Wenn ich Glück habe, erfahre ich also noch diese Woche, ob mich das Virus erwischt hat oder nicht. Und wenn ich Glück habe, geht’s danach zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder runter an die Elbe.
Für meine Stimmung würde ich jetzt am liebsten noch mal den Regenbogen von oben einblenden: Hoffnung, ja. Aber auch Skepsis. It’s the pandemic, man!
Über dem Atlantik habe ich mir – es war ein Zufall – „The Call of the Wild“ von Jack London als Hörbuch angehört. Das habe ich gestern schon erwähnt. Den Rest des Buches hab ich mir dann hier über Spotify gegeben. Bei Spotify läuft es so: Wenn ein Hörbuch zu Ende ist, spielt einem der Algorithmus einen kurzen Abschnitt aus einem anderen Buch vor. Dann kommt ein Ausschnitt aus wieder einem anderen Buch usw. Das geht so lange, bis die Batterie aufgibt, man genervt die App beendet – oder hängen bleibt und mehr von einem Buch hören will.
Bei mir war Letzteres der Fall. Und zwar bei einer anderen Erzählung von Jack London: „The Scarlet Plague“ aus den Jahr 1912. Im Deutschen ist das Stück unter dem Titel „Die Scharlachpest“ erschienen.
Ich kannte die Geschichte nicht. Den Titel hatte ich noch nie gehört und wenn doch, dann habe ich es vergessen. Ich bin da also einfach reingestolpert. Ich konnte nichts dafür.
Die Erzählung spielt in der Zukunft. Auf der Erde leben nur noch wenige Menschen. Ein Großvater, ein ehemaliger Professor an der UC Berkeley, erzählt seinen Enkeln von einer Seuche, die im Jahr 2013 fast die ganze Menschheit ausgerottet hat. Er ist der letzte Zeitzeuge, der noch von der Pandemie berichten kann. Hier ein Auszug aus seiner Erzählung, der mich einigermaßen erschüttert hat (wie gesagt: Jack London hat das Ding noch vor dem 1. Weltkrieg geschrieben, also vor dem Ausbruch der Spanischen Grippe).
„Wir sprachen in jenen Tagen auf Tausende und Abertausende von Meilen durch die Luft. Auf diesem Wege kam die Nachricht von einer merkwürdigen Krankheit, die in New York ausgebrochen war. Siebzehn Millionen Menschen lebten damals in dieser vornehmsten Stadt Amerikas. Aber niemand beachtete die Nachricht. Es war nichts von Bedeutung. Es hatte nur ein paar Tote gegeben. (…) Binnen vierundzwanzig Stunden erreichte uns die Nachricht vom ersten Todesfall in Chicago. Und schon am selben Tag kam heraus, daß Tokio, neben Chicago die größte Stadt der Welt, seit zwei Wochen heimlich gegen die Seuche kämpfte, aber den ganzen Nachrichtendienst unter Zensur gestellt hatte. Das heißt, man hatte verboten, der übrigen Welt mitzuteilen, daß die Seuche in Tokio wütete. Es sah ernst aus, aber weder in Kalifornien noch irgendwo sonst in der Welt war man ängstlich. Wir waren überzeugt, dass die Bakteriologen ein Mittel finden würden, diesen neuen Keim zu besiegen, wie sie früher andere Keime besiegt hatten.“
Kommt einem irgendwie bekannt vor, oder? Ganz erstaunlich ist das. Das Gefühl, dass die Seuche in erster Linie anderswo stattfindet, nicht so schlimm ist, dass nur die anderen sie kriegen. Auch das Vertuschen der ersten Fälle durch staatliche Zensur. In anderen Passagen: die Furcht vor den Erkrankten, die soziale Ungerechtigkeit, die durch die Seuche noch deutlicher zutage tritt, die Tücke einer langen Inkubationszeit. Ansonsten geht die Sache allerdings deutlich fieser aus als das, was wir gerade erleben.
Erstaunlich auch, dass in der deutschen Übersetzung dieser Passage eine Kleinigkeit verändert wurde. Im Original ist es nämlich nicht der Ferne Osten, der die Seuche verheimlicht, sondern London. Warum hat man das umgeschrieben? Es gibt bestimmt Leute, die das wissen. Ich weiß es nicht.
Jack London ist ja nicht gerade in Mode. Zu viel Nietzsche, zu viel Übermensch, würde ich vermuten. Wir teilen Teile seiner Weltsicht nicht. Dennoch ist das hier in einigen Passagen ein starkes Stück. Beschämend auch, wie berechenbar, wie vorhersehbar unser Verhalten als Spezies ist. Ich komme immer wieder darauf, wenn ich über Social Media schreibe oder mit Nicki und ihren Kollegen darüber diskutiere. Die Technologie macht ganz wenig mit uns. Sie schafft einen neuen Kontext, das schon. Aber innerhalb dieses Kontexts bewegt sich noch immer der alte Adam, die alte Eva. Deshalb funktionieren alte Bücher noch heute. Sie sprechen zu uns. Zumindest, wenn sich jemand diesen alten Adam und diese alte Eva genauer angesehen und seinen Beobachtungen eine Stimme gegeben hat.
Ich habe mir auf Amazon die beiden relativ neuen deutschen Ausgaben der Scharlachpest angesehen. Sie scheinen sich praktisch gar nicht zu verkaufen. Auch das erstaunt mich. Denn eigentlich müsste die Scharlachpest eine Erzählung der Stunde sein.
Beim Delta-Flug von Detroit nach Amsterdam sind im Flieger 40 Prozent der Plätze leer geblieben. Hab ich schon vorgestern erzählt. Beim KLM-Flug von Amsterdam nach Hamburg (oben) sieht die Sache dann aber anders aus. Bis auf vier, fünf Plätze ganz hinten ist alles voll. Ich kann mindestens acht Menschen mit der Hand berühren, ohne meinen Sessel zu verlassen. Naja. Könnte. Könnte. Könnte. Mach ich natürlich nicht. Fest steht aber: So viel Gruppe hatte ich lange nicht.
Freunde haben mich inzwischen beruhigt: Die Luft in Flugzeugen ist dank der vielen Filter angeblich so gut, als säße man auf der eigenen Terrasse unter Schwarzwald-Tannen. Außerdem suchen Forscher (fast hätte ich gesagt: „fieberhaft“) nach Methoden, die Luft im Flieger NOCH sicherer zu machen. Ich hoffe, das stimmt.
Unterwegs drückt man mir nach und nach drei Zettel in die Hand. Einen vom US-Gesundheitsministerium, zwei vom Gesundheitsministerium in Deutschland. Ich muss versprechen, in den zwei Wochen vor dem Flug nicht die leisesten Symptome gehabt zu haben (stimmt), werde darauf hingewiesen, dass das „neuartige Coronavirus“ sich inzwischen „über den gesamten Erdball verbreitet“ (echt?) – und dass ich verpflichtet bin, mich sofort nach meiner Ankunft „für einen Zeitraum von 14 Tagen“ in eine „geeignete Unterkunft“ zu begeben („sog. Absonderung“). Ich bin jetzt also für zwei Wochen in Quarantäne. Dies ist mein Weg zur Einzelhaft.
Vor meinem Abflug hat mir eine Mitarbeiterin der Hamburger Corona-Hotline erzählt, dass eine Heimfahrt per S-Bahn total okay sei. Kommt mir seltsam vor. Bringe ich da nicht sehr viele Menschen in Gefahr? Ich nehme lieber ein Taxi. Der Fahrer hat sich zum Schutz vor dem Pesthauch seiner Kunden eine Plastikfolie in den Wagen gehängt. „Geschäft läuft schlecht“, sagt er.
Ankunft in der Bude. Sofort bei der Hotline angerufen und mich als Rückkehrer aus einem Risikogebiet gemeldet. Ein paar Stunden später kommt die Bestätigungsmail vom Gesundheitsamt.
Mein guter Sohn hat dankenswerterweise schon einen tüchtigen Berg Lebensmittel in der Küche deponiert. Einkaufen darf ich nicht – dafür müsste ich ja die Wohnung verlassen.
Heute klingelt’s. Britta bringt Gemüse. Wie aufmerksam! Wie hilfreich! Gestern schon hat Dietze mich mit Kaffee erfreut.
Erst im Flugzeug habe ich mir „Ruf der Wildnis“ von Jack London als Hörbuch reingepfiffen. Und jetzt bringt mir der frische Basilikum genau dieses Gefühl von ungezähmter Natur in meinen tristen Alltag. Außerdem schmeckt er ausgezeichnet zu Tomaten. Ich werde einen Weg finden, beide Funktionen in eine gute Balance zu bringen. Alles ist möglich, wenn man nur will.
Die Übergabe geht übrigens so. Es klingelt. Unterhaltung vom Fenster aus runter zur Straße. „Willkommen zu Hause“. Später steht das Zeug dann vor der Wohnungstür. Sicher ist sicher.
Außerdem überschütten meine Freunde mich mit hilfreichen Informationen. Alex zum Beispiel schickt mir einen Link, der mir Hoffnung macht. Es gibt wohl die Möglichkeit, sich nach Einreisen aus Risikogebieten testen zu lassen. Fällt der Test negativ aus, darf man frühzeitig wieder Spaziergänge machen. Das fände ich gut. Mal sehen, wie das alles in der Praxis funktioniert.
In Detroit eingecheckt. War nicht viel los da. Nahezu gar nix.
Trotzdem eine relativ zähe Schlange beim Einchecken. Mein Eindruck: Viele Leute, die jetzt über den Atlantik fliegen, wollen für länger in Europa bleiben und bringen zum Teil gigantische Gepäckmassen mit. Die Leute hinterm Schalter gehören aber zu einem System, das auf eine Situation optimiert ist, in der Standardkundschaft in hoher Zahl anrückt. Was hat man jetzt? Viel weniger Passagiere – aber fast jeder fällt aus dem Raster. Ein junger Athlet hat ein halbes Dutzend Eishockeyschläger dabei. Eine siebenköpfige Familie bringt überschwere Koffer und einen Kinderwagen mit. Ein junges Ehepaar hat einen fast 40 Kilogramm schweren Riesenkoffer am Start. Und so weiter. Das Personal diskutiert jeweils, wie man all diese Dinge am besten ins IT-System einpflegt. Ich meine das nicht als Beschwerde. Ich beobachte nur. Ist immer dasselbe, wo Prozesse industriell durchoptimiert werden: Jede Ausnahme wird zur Schwäche. Ich muss da demnächst mal mehr drüber schreiben. Immerhin: Abstand, Masken. Läuft alles. Manche Sitze im Wartebereich werden gesperrt, damit die Leute nicht zu nah aufeinander hocken.
Ein Schild weist mich darauf hin, dass die Behörden mein Foto womöglich für länger speichern. Bilder von US-Bürgern werden dagegen nach zwölf Stunden gelöscht.
Der Mann vom Sicherheitsdienst sagt: Vor ein paar Wochen war hier noch komplett Totentanz. Jetzt sind sie immerhin bei 3000 Passagieren am Tag. Immer noch viel weniger als sonst. Die meisten Shops sind geschlossen. In den anderen: keine Kundschaft.
Im Flugzeug (Delta) bleiben alle Mittelsitze leer. Alle tragen Masken – die Profis und die Reisenden.
Man drückt mir am Eingang ein verpacktes Desinfektionstüchlein in die Hand. Wie nett.
Die meisten Leute verhalten sich ansonsten wie immer. Nur ein Mitreisender (Ziel: Norditalien) wirkt nervös. Das Flugzeug scheint mir übrigens nagelneu zu sein. Seltsam.
Ich inspiziere den Waschraum nach etwa vier Stunden in der Luft. Die Anlage habe ich zu vergleichbaren Zeitpunkten noch nie so sauber gesehen. Liegt, wie ich glaube, an drei Faktoren: – 40 Prozent der Sitze sind leer. – Die Leute scheuen den Gang zur Zelle. – Man feudelt immer mal wieder durch (das vermute ich nur, gesehen hab ich’s nicht).
Während des Fluges aus Langeweile ein Quiz absolviert. Highscore! Aus Übermut den Namen „Joe Biden“ in die Liste eingetragen. Als subversives Statement zur aktuellen Präsidenten-Debatte.
Dann Amsterdam.
Junge. Das ist ein ganz anderer Schnack. In den gastronomischen Ecken sieht’s hier schon wieder aus wie vor Corona. Zu viele Menschen pro Quadratmeter. Meine Meinung. Längst nicht alle tragen Masken. Gilt vor allem die Leute, die hier arbeiten. Soziale Normen variieren von Gegend zu Gegend, wie mir scheint. Schiphol ist aber halt auch locker vier Mal größer als der Flughafen von Detroit.
Interessant, dass man auch hier Aufkleber benutzt, um die Leute zum Abstandhalten zu ermutigen. In Detroit klebt der Sticker am Sitz. Hier: auf dem Fußboden.
Noch bin ich nicht durch. Insgesamt jedoch fühlt sich die Reise bisher weniger verrückt an, als ich sie mir vorgestellt habe.
Der Psychotherapeut und „Psychologie Heute“-Kollege Gerhard Bliersbach hat in seinem Blog den Streit um die Maskenpflicht mit einer ähnlichen Debatte aus den 1970er Jahren verglichen. Klug, wie immer. Damals ging’s um die Gurtpflicht (bis 1976 waren Sicherheitsgurte im Auto nur eine Option). Die Parallelen sind in der Tat verblüffend. Maske und Gurt, so schreibt Gerhard Bliersbach, wecken Widerstand, auch wenn sie vernünftig sind. Sie beschneiden unsere Freiheit. Beide erinnern uns daran, dass wir verwundbar sind, dass wir sterben werden. „Die Ingenieure ahnten nicht, dass der Gurt in die Lebensform des Autofahrens massiv eingreift und sie ernüchtert mit der Evokation der Möglichkeit eines Unfalls. Man lässt sich ungern reinreden.“
Meine Kollegin Silvia Feist – sie arbeitet als Textchefin bei „Emotion“ – verfertigt seit mehr als einem Jahr ihren eigenen Podcast namens „Feiste Bücher“. In jeder Folge bespricht sie dabei ein aktuelles Buch, oft auch Titel, von denen man ansonsten wenig erfahren hätte. Ich empfinde ihre Stimme als sehr angenehm. Silvi ist extrem belesen, sie hat Stil, Haltung und Geschmack – und deshalb lasse ich mich von ihrem Podcast immer mal wieder inspirieren. Hier möchte ich die Folge „Vielleicht solltest du mal mit jemandem drüber reden“ verlinken, in der es um das gleichnamige Buch von Lori Gottlieb geht. Gottlieb schreibt über ihre Erfahrungen als Psychotherapeutin. Wir hören in der Folge auch Auszüge aus dem Interview, das Silvia mit der Autorin geführt hat. Härtester Satz in der Folge: „Therapie ist wie Pornografie“. Wer da nicht weiterhört …
Auf eine ähnlich reinigende Erfahrung hat mich heute ein Kumpel aus Kalifornien aufmerksam gemacht. Es handelt sich um die amerikanischen Amazon-Kundenbewertungen für die zuckerfreien Haribo-Bärchen, die inzwischen aus dem Handel genommen wurden, weil einige Leute davon Durchfall kriegen. Ich bin aus dem Lachen nicht mehr rausgekommen. Hier eine Kostprobe in einer lockeren Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche (die Seite ist voll mit solchen Erlebnisberichten):
„Es begann mit einem leichten Krampf. Das ist normal – im Flugzeug kriegt man halt Blähungen. Man will während des Fluges aber nicht pupsen, also verkneift man sich die Sache. Gehört sich einfach so. Die Krämpfe kamen und gingen für ein paar Minuten und ich dachte mir nichts dabei. Dann wurde es übel. Die Krämpfe wurden intensiver, mir stand der Schweiß auf der Stirn, ich bemerkte, wie einige ältere Damen begannen, zu mir rüberzuschauen. 30 Minuten, nachdem ich die Bärchen gefuttert hatte, war aus „Oh, das sind bloß ein paar Pupse, damit kann ich umgehen“ ein anderer Gedanke geworden: „Oh, Gott, bitte nicht hier!“ Ich habe stets als Christenmensch gelebt. Dies hier war der Test: Wenn es einen Gott gibt, bitte, lass mich dieses Flugzeug mit einem Rest an Würde verlassen.“
Von all den heiteren Beichten abgesehen: Die Sache zeigt, dass man die Amazon-Reviews, so wie sie technisch aufgebaut sind, von ihren Affordanzen her, fast so verwenden könnte wie Facebook. Sie erzeugen dank der Kommentarfunktion einen kollektiven Gesamttext voller Bezüge und Querverweise. Man kann Kunstwerke daraus erschaffen, wenn man’s richtig anstellt. Nur mal so als Anregung.
Tja. Und damit schließt sich für heute der Kreis. Ich werde vor dem Flug, um ein Trauma zu vermeiden, brav eine Maske anlegen – und nicht mehr als einen Kanten Brot zu mir nehmen. Sicher ist sicher.
Packe meine Sachen. Dabei ein Notizbüchlein gefunden. Auf Seite 1 steht, dass ich es von Søren und Britta zum Geburtstag bekommen habe. Keine Erinnerung daran. Es ist das Notizbuch eines Unbekannten.
Da stehen seltsame Dinge drin. Alles vergessen. Hier ein paar Kostproben.
Ein sehr sportlicher Mann erzählt mir auf einer Reise von seiner Verletzung. Zu viel Sport. Er wird nie mehr der Alte sein. Keine langen Läufen mehr. Vorbei.
Ein Rentner erzählt mir seine halbe Lebensgeschichte. Schwere Jugend. Gefängnis. Heute: Todesangst, jede Nacht. Das Herz. Aber der Arzt findet nichts. „Meine Frau weiß nichts davon.“ Also: Alkohol.
Ich stehe an einem Buffet. All you can eat. Die Notiz sagt: „Fett. Salz. Zucker. Billig und macht süchtig. Sagt aber keiner. They call it craving.“
Jemand fragt mich, ob ich ein Buch über ihn schreiben will. Ich sage: nein.
Am Frankfurter Hauptfriedhof hängt ein Plakat: „Einmal Frankfurt – immer Frankfurt“. Notiz dazu: „Wahr gesprochen!“
Dann ein Grab. Im Oktober 2000 ist Werner Dummetat gestorben. Aber woran? „Ruhe sanft.“
Notizen aus dem US-Konsulat. In der Schlange hinter mir steht ein Inder, der in Deutschland studiert. Er bringt Computern bei, Unkraut von Nutzpflanzen zu unterscheiden. Maschinelles Sehen. „Aber der Transfer von einer Sorte zur nächsten ist kompliziert.“ Ich hätte sagen können: Weiß ich. Da hab ich grad drüber geschrieben. Stattdessen nur genickt.
Dann diese Notiz: „Ah, das Leben! Ich muss besser darin werden.“ Keine Ahnung, was damit gemeint war. Aber es stimmt vermutlich.
Heute denke ich: Das ist das Schlimme an Corona. Dass es all diese Zufälle so selten macht. Es gefällt mir nicht.
In den Nächten sind wieder Tiere durch den Garten gelaufen. Aus der Nähe: Mr. Friendly, der Kater.
In der Halbdistanz: ein Waschbär.
In der Ferne: ein Kojote.
Bald sitz‘ ich im Flugzeug über den Atlantik. Bin gespannt, ob das gutgeht.
Seit einigen Wochen wird meine Partnerin von diversen Journalisten-KollegInnen kontaktiert. Alle wollen wissen, was es mit diesem „Doomscrolling“ auf sich hat.
Das Bild oben habe ich selbst gemacht. Es ist natürlich selbstironisch gemeint. Es transportiert alles, was „Doomscrolling“ meint: Man kann nicht aufhören, Social-Media-Inhalte in sich reinzufressen. Und zwar solche, die einem versichern, dass die Welt jetzt endgültig im Arsch ist. Man reagiert womöglich mit Entsetzen.
Wie lange gibt es den Begriff schon? Bei derlei Fragen konsultiere ich stets Google Trends. Dort kann man sehen, wann und wo ein Begriff wie häufig bei Google nachgefragt wurde. Tolles Werkzeug! Hier die entsprechende Grafik zum Thema Doomscrolling (bezogen auf die USA):
Die Grafik besagt: Die Leute in Amerika haben erst ab dem 12. April angefangen, „doomscrolling“ zu googeln. Es handelt sich also um einen Begriff, der erst mit der Pandemie in die Alltagssprache gekommen ist. Für Deutschland gibt es für den April übrigens zu wenige Einträge, um daraus überhaupt eine Grafik bauen zu können. Soll also keiner behaupten: „Wir in Berlin sagen das schon seit Weihnachten.“
Nach und nach sind jedenfalls diverse Artikel erschienen, in denen Nicki ihren Senf zu diesem Tun abgeben durfte. Erst kam was von Fastcompany, dann von Wired. Andere Medien haben auch schon angerufen, aber noch nix veröffentlicht. Die Zitate tauchen jedenfalls jetzt überall im Netz auf. Man schreibt sie einfach ab. Auf Französisch, auf Chinesisch, auf Spanisch. Schon interessant, wie Informationen so durchs Netz wandern.
Fastcompany und Wired machen einen guten Job. Manche der anderen Artikel scheinen mir folgendermaßen zu entstehen: Eine Maschine übersetzt die Arbeit anderer aus dem Englischen in irgendeine andere Sprache. Eine andere Maschine übersetzt sie wieder zurück. So wird aus guten Sätzen ein Haufen Unsinn – und aus der „School of Information“ auf einmal das „College of Files“. Man kichert.
Interessant auch, dass von den KollegInnen kaum wer fragt, ob es Doomscrolling überhaupt gibt. Ist das ein Massenphänomen? Das setzen alle voraus. Es läuft ein bisschen wie früher beim ontologischen Gottesbeweis. Der ging so: Dass wir von Gott reden können, dass wir einen Begriff von ihm haben, beweist, dass es ihn auch geben muss. Wir wissen natürlich längst, dass der ontologische Gottesbeweis Käse ist. Man kann ja auch von einem fliegenden Einhorn reden, ohne dass es fliegende Einhörner gibt. Der ontologische Doomscrolling-Beweis ist genau so Käse. Trotzdem kommt man noch immer damit durch.
Ob Doomscrolling ein Massenphänomen ist, das weiß heute, wenn ich das richtig sehe, kein Mensch. Es gibt keine ordentlichen Studien dazu. Und falls doch, dann habe ich sie nicht gefunden. Alles was wir dazu haben, sind Meinungen. „Educated guesses“, wie die Amerikaner sagen.
Warum doomscrollen wir überhaupt? Meine Lieblingserklärung: Es läuft ein bisschen wie früher im Krieg. Man liest Zeitung, hört Radio – aber man quatscht halt auch über den Gartenzaun mit den Nachbarn. Dort werden anderen Dinge verbreitet. Gerüchte, manche davon wahr, andere unwahr, wieder andere: irgendwo dazwischen. Das sind wichtige Informationen. Kleine Steinchen, mit denen man – im Zusammenspiel mit all den anderen Informations-Trümmern – ein irgendwie passendes Mosaik erstellen kann.
Genau das machen wir vermutlich auch beim Doomscrolling. Es handelt sich um eine Art der kollektiven Weltdeutung. Collective sense-making. Dieses Verhalten wird besonders wichtig in Zeiten, in denen man zum einen nicht weiß, was Sache ist und der es zum anderen um eine Menge geht – womöglich um die eigene Existenz. Weiß man auch schon aus der Psychologie des Gerüchts. Das war schon immer so – schon vor Facebook und Twitter.
Naja. Wenn ich das richtig sehe, ist Doomscrolling nicht mehr als ein Buzzword, ein Modewort, über das man jetzt für ne Weile reden kann. Manchmal hört man so was und denkt: Darüber werden die jungen Leute bald ihre Doktorarbeiten schreiben. Beim Doomscrolling würde ich darauf aber keine großen Summen verwetten.
Aber.
Ich liege bei solchen Dingen oft falsch. Also: Mal abwarten. Und im Juli 2021 wieder danach googeln.
Nicki sagt zu all dem: „Wenn Du das so schreibst, verpasst Du die Chance, etwas Interessantes zu erklären. Doomscrolling ist ein Begriff, der irgendwie hängen bleibt. Das stimmt. Aber warum tut er das? Weil er uns neugierig macht. Er spricht etwas an, womit viele Leute was anfangen können. Das Gefühl, MEHR wissen zu wollen. Unzufrieden zu sein mit den Informationen, die man uns füttert. Aber der Begriff ist zu flach und zu billig. Weil es sich eigentlich um ein ganzes Gewebe von Abläufen und Phänomenen handelt. Das Wort „Doomscrolling“ aber tut so, als sei da nur ein einziger Faden.“
Hm. Vielleicht wird’s in Zukunft doch Dissertationen zu diesem Thema geben …
Ausflug zum Discovery Center in Chelsea gemacht. Von dort führt ein Spaziergang durch den Wald direkt ins Moor.
Dort wachsen im sauren Wasser sogenannte Kannenpflanzen.
Die Leute im Natur-Center haben uns eine Pipette mitgegeben. Die Anweisung: In die Pflanze reinhalten, das Wasser rausziehen und gucken. Beim fünften Versuch dann dies:
Erg. Okay. Man sieht es nicht auf dem Foto. Aber ich schwöre beim Augenlicht meiner Mutter: Im Wasser, das wir aus dem Pflanzenkelch gezogen haben, schwimmen kleine Insekten. Das Schild am Ende des Pfades erklärt die Sache.
Die Kannenpflanzen kriegen im Moor nicht genügend Nährstoffe über ihre Wurzeln. Also holen sie sich das Zeug aus der Luft, indem sie Insekten fangen.
In der Not frisst die Pflanze Fliegen.
Das ist mein Wort zum Sonntag: Immer flexibel bleiben, Leute. Wer weiß, wofür das nochmal gut ist.
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