bookmark_borderBrauchen wir härtere Haftungs-Gesetze?

In kaum einem Land sind die Gesetze für Wirtschaftsprüfer, die Fehler begehen, so kuschelig wie in Deutschland. Das ist womöglich ein Problem. Denn die Frage bleibt: Wer zahlt bei Schlamperei?
Als ich den Auftrag für diesen Artikel annahm, hab ich kurz gedacht: „Puh, das wird kompliziert.“
Genau so kam’s dann auch. War aber trotzdem interessant.
Wirtschaftsprüfer sind ja dazu da, andern auf die Finger zu gucken. Wie jedoch kontrolliert man die Kontrolleure? Und wie straft man sie, wenn sie Fehler machen?
In manchen Staaten der USA lautet die Antwort: „Hängt sie höher!“
Bei uns sagt man: „Aaaaaach. Nicht so schlimm!“
Die meisten Länder liegen irgendwo dazwischen. Und welche Lösung jetzt die beste ist, das weiß keiner so genau. Denn wie man’s auch macht: Ein paar Nachteile gibt’s immer.
Und noch was hab ich gelernt, so als Tipp für all die jungen Leute da draußen: Ja, Ihr müsst Eure Klausuren bestehen und Eure Hausaufgaben erledigen. Trotzdem sind andere Dinge wichtiger: Soft skills! Soziales Netzwerk! Denn wenn man in der Wirtschaft im großen Stil betrügen will, dann geht das immer dann am besten, wenn Geschäftsführung und Wirtschaftsprüfer ganz, ganz dicke miteinander befreundet sind. Dort liegt der Schotter.
(brand eins thema, Steuerberater&Wirtschaftsprüfer, 2020)

bookmark_borderIch kann allem widerstehen – nur nicht der Versuchung

„(…) Adam und Eva verloren durch den Biss in den Apfel ihr Bleiberecht im Paradies. Wie können wir es schaffen, der Frucht zu widerstehen? Der Psychologe Wilhelm Hofmann zeigt, dass Begierden einen dreistufigen Prozess durchlaufen, bis es zum Sündenfall kommt: 
1. Wir müssen zunächst an den verlockenden Apfel denken. Eine Vorstellung von ihm muss in unseren Kopf gelangen, sein rotwangiges Bild, sein süßer Geschmack, seine Saftigkeit, sein fruchtiger Duft, das knackige Geräusch beim Reinbeißen. 
2. Erst danach können wir anfangen, uns in immer neuen Gedankenschleifen in den unbändigen Wunsch des Habenwollens hineinzusteigern. 
3. Im letzten Schritt folgt schließlich das Ausagieren der Begierde, das Pflücken und Genießen der verbotenen Frucht. 
Umgekehrt bedeutet das: Selbstkontrolle kann auf vielfache Weise gelingen, sie kann an jeder der genannten Phasen ansetzen. Und manchmal kommt es nur darauf an, genau jene Strategie zu finden, die am besten zu einem passt.“

Ich hatte Wilhelm Hofmann und seine Gedanken zum Thema „Desire“ bei einer Forschungs-Konferenz in den Niederlanden kennengelernt. Dort saß ich auch in der Keynote von Terrie Moffitt. Sie sprach dort über die Daten aus der Dunedin Study, einem „statistischen Nibelungenhort für Sozialwissenschaftler“. Moffitt konnte dabei nachweisen, dass die Fähigkeit zur „Selbstkontrolle“ im Kindesalter unseren späteren Lebensweg stärker prägt als alles andere. Sie selbst hatte vor der Datenanalyse „100 Dollar darauf gewettet, dass nichts so stark wirkt wie unser IQ“. Tja.  
Die Redaktion von Psychologie Heute mochte das Thema und hat die Geschichte dann klug im Silvesterheft platziert. Dort passte es ganz wunderbar zu all den guten Vorsätzen, mit denen man für gewöhnlich ins neue Jahr zu starten pflegt. 
Die komplette Geschichte gibt’s hier (hinter der Bezahlschranke von Psychologie Heute):
(Psychologie Heute, 1/2016)

bookmark_borderProf. Jan Born – Der Grenzgänger

Wie prägen wir uns Dinge ein, während wir schlafen? Prof. Jan Born von der Uni Tübingen fand durch seine interdisziplinäre Forschung die Antwort: Es geschieht nicht, während wir träumen, sondern im Tiefschlaf. Der Befund widerspricht unserer Intuition, was eine Geschichte ja immer besser macht.
War für mich etwas sehr Besonderes, wieder nach Tübingen zu kommen. Hier habe ich zwei Jahre lang studiert. Es ist sehr schön dort.
Und das Gespräch mit Jan Born war auch interessant. Ne Menge gelernt dabei. Auch über Karrieren und die wechselnden Launen staatlicher Wissenschaftsförderung.
Die komplette Geschichte gibt’s hier (hinter der Bezahlschranke von Psychologie Heute)
(Psychologie Heute, 1/2020)